Cloud-Computing-Preismodelle

Microsoft Office 365 startet

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Nach Ablauf der kostenlosen Public Beta-Phase, die voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres enden soll, steht der Online-Dienst den Teilnehmern für einen weiteren Monat ohne Bezahlung zur Verfügung stehen. Der danach fällig Monatsbeitrag richtet sich nach dem gewählten Funktionsumfang. Er beginnt bei 5,25 Euro pro Anwender und Monat und reicht bis 22,75 für das Komplettpaket, die sogenannte „Office Professional Plus“-Version. Dabei kann das Office-Pakete lokal installiert oder per Web-App gemeinsam mit Online-Diensten wie Email, Voicemail, Instant Messaging, Online-Konferenzen und Dokumenten Management genutzt werden.

Rundum glücklich für 22,75

Nach Berechnungen der Experton Group wird die Nachfrage nach SaaS-Angeboten weiter gewaltig steigen. Danach wird der SaaS-Markt in Deutschland von rund 725 Millionen Euro im Jahr 2011 auf über 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2013 anwachsen. Dabei sind Kommunikations-, Kollaboration- und E-Mail-Lösungen besonders gefragt. Die Unternehmen wollen damit vor allem eine Produktivitätssteigerung der Mitarbeiter erreichen - bei gleichzeitiger Reduktion der IT-Infrastruktur im Unternehmen. Dabei ist nicht nur Microsoft mit dem Office 365 prominent vertreten. Es steht eine Vielzahl von unterschiedlichen Konzepten und Modellen steht zur Auswahl, die vergleichbare Leistungsparameter aufweisen die gleichen Ziele verfolgen. Oppermann nennt beispielhaft die Produkte von Cisco, die zunehmend zu einer ganzheitlichen Lösung zusammenwachsen oder die „Social Business & Collaboration Solutions“ von IBMIBM. Alles zu IBM auf CIO.de

Bei der Entscheidung für Cloud-basierte Office- und Kollaborationslösungen geht es nicht zuerst um Kosten: Vor allem wollen die Unternehmen damit auf die zunehmenden Anforderungen von Mitarbeitern und Kunden reagieren.
Bei der Entscheidung für Cloud-basierte Office- und Kollaborationslösungen geht es nicht zuerst um Kosten: Vor allem wollen die Unternehmen damit auf die zunehmenden Anforderungen von Mitarbeitern und Kunden reagieren.
Foto: Experton Group

„Die Zielsetzungen beim Einsatz von SaaS-basierten Produktivitätslösungen sind die Senkung der IT-Kosten, verbesserte Flexibilität und Agilität sowie die Qualitätssteigerung der IT“, sagt Analyst Oppermann. Gleichzeitig sollen bisher IT-ferne Mitarbeiter in die IT-basierten Arbeitsprozesse integriert werden. Das Thema Kostensenkung müsse allerdings differenziert betrachtet werden: „Vielen IT-Entscheidern ist klar, dass es durch den Einsatz von Office 365 oder ähnlichen Produkten nicht zu einer nachhaltigen Kostensenkung kommt“, sagt der Experton-Analyst. Konkretes Ziel sei es vielmehr, hohe Investitionskosten in kontinuierliche und berechenbare operative Kosten zu umzuwandeln. Besonders wichtig sei eine vereinfachte und beschleunigte Einführung neuer Technologien und der damit verbunden Optionen die Arbeitsabläufe zu organisieren. Im Fokus stünden dabei insbesondere umfassende Messaging- („Unified Messaging“) und Kollaborations-Funktionen.

Zudem strebten die IT-Verantwortlichen eine an die individuellen Workloads der Mitarbeiter angepasste, bedarfsgerechte Bereitstellung von Lösungen an. „Im Rahmen der Beschaffung wird das zu einer Herausforderung, die tatsächlichen Bedarfe und Anwendermuster im Unternehmen zu identifizieren und zu bewerten“, sagt Oppermann. Dabei biete das neue Office 365 mit der differenzierten Preisstaffelung eigentlich genau den richtigen Ansatz – mache aber gleichzeitig das gesamte Preismodell komplex und unübersichtlich.

Das Einstiegspaket von Office 365 heißt P1, kostet 5,25 und richtet sich an Unternehmen mit bis zu 50 Benutzern. Dafür gibt es die Office Web-Apps, Exchange und Lync. Für größer Firmen sind die Pläne E1 bis E4 vorgesehen, die zusätzliche Funktionen wie 25-GB-Mailboxen, Telefon-, Web- und E-Mail-Support und Single-Sign-On enthalten. Sie erlauben zudem hybride Szenarien, also die Integration mit internen IT-Services. Hinzu kommen die Pläne K1 und K2 für sogenannte „Kiosk-Arbeiter“, die wenig IT-Unterstützung benötigen und nur auf E-Mail und Unternehmensinformationen zugreifen.

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