Sorge um Sicherheit nicht ausgeräumt

Microsoft schickt Windows XP ins Museum

12.02.2014
Das mit Abstand dienstälteste Betriebssystem Windows XP schickt Microsoft am 8. April in den Ruhestand. So manche Szenarien bei privaten Nutzern und kleinen Betrieben bereiten dem Softwarekonzern aber noch Sorge.

Nach mehr als 12 Jahren wird MicrosoftMicrosoft sein betagtes Betriebssystem Windows XP bald nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgen. Die Unterstützung läuft am 8. April aus. Die Unterstützung der Kunden beim Umstieg laufe auf Hochtouren, sagte Oliver Gürtler, Windows-Chef bei Microsoft Deutschland. Es seien inzwischen deutliche Fortschritte gemacht worden, die rund 500 betroffenen Unternehmen seien auf gutem Weg. Es gebe aber noch immer rund 22 Risikokandidaten. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Insgesamt seien zwischen 11 und 30 Prozent von insgesamt 60 Millionen Rechnern in deutschen Unternehmen betroffen. "Was uns noch Sorge macht, sind viele XP-Rechner in mittelständischen Unternehmen", sagt Gürtler. Bei Firmen mit 5 bis 250 Mitarbeitern gebe es die Befürchtung, dass die Migration auf ein aktuelles Betriebssystem zu spät erfolge. Problematisch seien dann Attacken, die nicht von herkömmlichen Antivirenprogrammen erkannt werden. "Und wir wissen nicht, was bei den Hackern in der Pipeline ist."

Seit Oktober 2001 auf dem Markt

Am weitesten verbreitet ist Windows XP laut Gürtler jedoch noch immer bei Privatpersonen. "Viele Kunden wissen gar nicht, dass sie XP noch im Einsatz haben." Das sei eine große Gefahr. Vielfach werden in den Haushalten alte Rechner nicht verschrottet, sondern etwa an die Kinder weitergegeben. "Wir wollen keine Angstkampagne starten, sind aber sehr in Sorge." XP-Nutzer könnten nach dem Support-Ende auch eine Gefahr für andere werden, wenn ihr Rechner unbemerkt gekapert und als Teil eines Botnetzes genutzt werde.

Windows XP kam im Oktober 2001 auf den Markt, da galten Disketten noch als wichtigste Datenspeicher. Keine Betriebssystemsversion dürfte länger genutzt worden sein. "Das ist schon Industrierekord", sagt Gürtler. Es wurde bis 2008, mit manchen Kleinrechnern sogar bis 2010 verkauft. "Nun kommt es ins Museum." (dpa/tö)

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