Healthcare IT


Krankenhaus Barometer enthüllt wirtschaftliche Lage

Miese Stimmung in den Kliniken

10.10.2007
Von Alexander Galdy
Die wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser wird immer schwieriger. Fast 30 Prozent der Häuser schrieben im Jahr 2006 Verluste. Das ist das Ergebnis des aktuellen Krankenhaus Reports 2007 des Deutschen Krankenhaus Instituts. Der Studie zufolge sind aber auch die Aussichten nicht besser: Für die kommenden Jahre erwarten alle Kliniken tendenziell eine Verschlechterung ihrer Jahresergebnisse. Da wird das Geld knapp für Personal oder neue IT-Projekte.
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Kliniken weitaus skeptischer, was die wirtschaftliche Situation angeht.
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Kliniken weitaus skeptischer, was die wirtschaftliche Situation angeht.

Der Anteil der Krankenhäuser, die mit einem Überschuss für 2007 rechnen, reduziert sich laut Report deutlich. Knapp 40 Prozent gehen von einem Jahresüberschuss und 30 Prozent von einem ausgeglichenen Ergebnis aus. Wesentlicher Grund dafür ist laut DKI die deutliche Kostensteigerung im Jahr 2007 zum Beispiel aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung, der Tariferhöhungen für Klinikärzte oder der Mehrkosten des neuen Arbeitszeitgesetzes.

Grundsätzlich beurteilen die Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage unterschiedlich: Jeweils 30 Prozent schätzen ihre Situation derzeit als eher unbefriedigend beziehungsweise als eher gut ein, während 40 Prozent der Krankenhäuser in dieser Hinsicht unentschieden sind. Im Vergleich zum Vorjahr, als der Anteil der Häuser mit negativer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage merklich abgenommen hatte, haben sich die Werte stabilisiert.

Bei den Erwartungen für 2008 schauen die Krankenhäuser pessimistischer in die Zukunft. 42 Prozent von ihnen kommen zu der Einschätzung, dass die wirtschaftliche Situation im Vergleich zu 2007 schlechter sein wird. 37 Prozent erwarten keine und nur 19 Prozent sogar positive Veränderungen.

Maßnahmen

Die Kliniken planen daher konkrete Maßnahmen: Ein Drittel der Krankenhäuser will offene Arztstellen nicht wiederbesetzen. Fast 40 Prozent fassen einen Stellenabbau in anderen Berufsgruppen ins Auge. Jede neunte Klinik plant einen Stellenabbau im Ärztlichen Dienst und jedes zweite Krankenhaus will ärztliche Aufgaben verstärkt an andere Berufsgruppen delegieren.

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