Weniger Raubkopien in deutschen Firmen

Missbrauch bei Software-Lizenzen sinkt

01.06.2006
Von Stefan Holler

Mehr Internet-Nutzer = Mehr illegale Software-Kopien

Eine weitere Entwicklung verstärkt den Druck auf die Software-Industrie: Der Zustrom an neuen Usern in Wachstumsmärkte erhöht sich, während gleichzeitig Raubkopien in immer größerem Maße verfügbar sind - besonders über das Internet und Peer-to-Peer-Netzwerken. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens IDC wird allein die Zahl an neuen Internet-Nutzern aus China, Indien und Russland auf mehr als 100 Millionen ansteigen.

Um die ausufernde Software-Piraterie einzudämmen, schlägt die Studie fünf Maßnahmen vor. So führte die Weltorganisation für gewerblichen Schutz und Urheberrechte (WIPO) 1996 neue Urheberrechtsverträge ein, die eine bessere und effektivere Strafverfolgung gegen digitale Piraterie ermöglichen. Um die Vorgaben aus den WIPO-Urheberrechtsverträgen umzusetzen, sollten Staaten ihre nationalen Urheberrechts-Gesetze auf den aktuellen Stand bringen.

Ebenso müssten die Regierungen ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen zu den gewerblichen Schutz- und Urheberrechten der Welthandels-Organisation (WHO) nachkommen: Und zwar, indem sie internationale Normen zum Urheberrechts-Schutz in nationales Recht umsetzen.

Ein weiteres Problem ist, dass Software-Piraterie immer noch als Bagatell-Delikt bestraft wird und daher keine abschreckende Wirkung besitzt. Darüber hinaus wird den Regierungen empfohlen, die Öffentlichkeit über die strafrechtlichen Folgen aufzuklären, die ein Verstoß gegen den Schutz des geistigen Eigentums haben kann. Als weitere mögliche Maßnahme sollten die Staaten durch die Einführung einer Software-Management-Politik der Privatwirtschaft ein Beispiel geben.

Die Pirateriestatistik wird jährlich im Auftrag der BSA von dem Marktforschungs-Unternehmen IDC erhoben. Sie vergleicht die geschätzte Software-Nutzung mit den tatsächlich legal verkauften Lizenzen und errechnet daraus die Menge der Raubkopien. Für die Studie wurden insgesamt 97 Länder auf den Anteil raubkopierter Software untersucht. Laut BSA sind die ermittelten Zahlen auf den gewerblichen Bereich übertragbar.

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