Cloud Computing


Über 20.000 Besucher bei der Huawei Connect 2017

Mit AI und IoT will Huawei einer der großen fünf Cloud-Player werden

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

IoT aus der Cloud

Trägt der vernetzte Polizist in der IoT-Welt wirklich sein privates eLTE-Netz am Körper?
Trägt der vernetzte Polizist in der IoT-Welt wirklich sein privates eLTE-Netz am Körper?
Foto: Hill

Beim derzeitige Hype-Thema IoT adressiert Huawei mit einem Dreiklang aus "Platform + Connection + Ecosystem". Herzstück der IoT-Lösung ist dabei die OceanConnect-IoT-Plattform. Die Plattform bietet dazu offene APIs, um verschiedene Branchenanwendungen und Agenten zu integrieren, sowie um auf verschiedene Sensoren, Geräte und Gateways zuzugreifen zu können. Dabei betonte Huawei in Shanghai, dass die eigene Plattform mit ihrer "device-platform-application"-Architektur einen Durchbruch gegenüber den bisher üblichen "device-application"-Design-Konzepten darstelle.

Auf diese Weise entkopple man nämlich Anwendungen und Geräte und verringere so die Abhängigkeit der Unternehmen von den Lieferanten. Integriert in die intelligente Plattform sind zudem Big-Data-Analytics-Fähigkeiten. Als Huawei IoT Cloud Services ist die Lösung auch aus der Cloud beziehbar. Als Full-Stack-Plattform konzipiert, offeriert der Cloud-Service Features wie SIM-Karten-Management, Geräte-Management und Application Enablement Layer mit Funktionen zur sicheren Verbindung, branchenübergreifendes Ökosystem und einfache Integration umfasst.

In Sachen Connectivity fährt Huawei bei IoT zweigleisig. Zum einen propagiert das Unternehmen eLTE als privates, drahtloses Netz, zum anderen offeriert es auch NB-IoT. Der Konzern gehört damit zu den ersten Anbietern, die NB-IoT als SoC-Lösung (System on a chip) liefern können.

Für Deutsche nur schwer zu verstehen: Die asiatische Begeisterung für Videoüberwachung und automatischer Bildverarbeitung.
Für Deutsche nur schwer zu verstehen: Die asiatische Begeisterung für Videoüberwachung und automatischer Bildverarbeitung.
Foto: Hill

Dass die Cloud-Pläne des Unternehmens keine graue Theorie sind, zeigte Huawei in einer begleitenden Ausstellung, die zwei Messehallen umfasste. Vom IoT-Sensor über Server-Plattformen bis hin zur AI wurde hier an Beispielen gezeigt, wie die Digitale Transformation bewältigt werden kann. Dem deutschen Besucher stach dabei - vor dem Hintergrund der Diskussionen um DatenschutzDatenschutz und Persönlichkeitsrechte hierzulande - ins Auge, welchen breiten Raum das Thema Video und automatische Bild- beziehungsweise Gesichtserkennung einnahm. In China offeriert Huawei dazu mit der National Public Video Cloud sogar einen eigenen Cloud-Dienst. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Überhaupt scheint es in den asiatischen Ländern deutlich weniger Bedenken gegen die automatische Videoverarbeitung zu geben. Nur so sei, so war immer wieder zu hören, in den Millionen-Metropolen per aktivem Traffic Management noch ein Verkehrsfluss in der Rush hour zu gewährleisten. Und last but not least diene das Ganze ja auch der Verbrechensbekämpfung. So hätten die Behörden in Shenzhen dank Videoüberwachung und Gesichtserkennung ein entführtes dreijähriges Kind innerhalb von 15 Stunden befreien können. Zudem, so bekamen Skeptiker zu hören, fördere eine Video Cloud die soziale Stabilität.

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