Projekte kranken an Überladung und fehlender Definition von Zielen

Mit Dashboards zielsicher manövrieren

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Proaktive Steuerung durch moderne Dashboards: Klassische Management-Dashboards haben ausgedient, wenn sie keine Verknüpfung mit weiterführenden Analyse- und Business Intelligence-Tools leisten können. Dashboards der modernen Generation bieten eine integrierte Sicht auf interne wie externe Kennzahlen und Verknüpfungen zwischen den Key Performance Indicators (KPIKPI). Entscheidend ist, dass sie die Antizipation zukünftiger Entwicklungen ermöglichen. Führungskräfte müssten mit ihrer Hilfe alle zu strategischen Entscheidungen notwendigen Informationen zielgenau, umfassend, zeitnah und von jedem Ort aus einsehen können, so Zillmann. Nur so lasse sich mit dem Hilfsmittel Dashboard proaktiv auf frühzeitig erkannte Entwicklungen reagieren. Alles zu KPI auf CIO.de

Zu viele Beteiligte, zu viele Kennzahlen

Vorsicht vor Überfrachtung: Umfassendes Einspeisen wichtiger Informationen heißt nicht, das Dashboard mit jeder verfügbaren Zahl zu füttern. Im Gegenteil: Jörg Hild, Geschäftsführer von Compass Deutschland, erkennt gerade in der Überfrachtung eine der Hauptfehlerquellen der Vergangenheit. Sehr oft sei ohne definiertes Ziel jeder Wunsch eines einzelnen Fachbereichs implementiert worden. „Es gab zu viele Beteiligte und zu viele Kennzahlen, so dass sich die angestrebte Übersicht ins Gegenteil verkehrte“, so Hild.

Erst Ziele definieren, dann ins Detail gehen: Endgültig futsch ist die Übersichtlichkeit, wenn Kennzahlen ins System wandern, nur weil sie im Unternehmen verfügbar sind. Andersherum ist richtig: Erst bestimmen, welche Zahlen zur Steuerung wichtig sind, und dann genau damit das Dashboard anreichern. Bei der Datenpflege ist grundsätzlich auf Qualität, Einheitlichkeit und Aktualität zu achten.

Attraktive Optik: Ein Punkt, der nicht ohne Tücken ist. Es soll schon vorgekommen sein, dass Anwender vor Begeisterung über Frontends mit bunten Ampeln und Tachos das Wesentlich vergaßen: die zur Steuerung notwendigen Inhalte. Nichtsdestotrotz ist eine ansprechende Optik entscheidend, um die Anwender für die Dashboard-Nutzung zu motivieren. Eine Studie von BeyeNetwork zur Benutzerfreundlichkeit von BI-Anwendungen hat diesen Aspekt klar herausgearbeitet. Demnach kommen Dashboards vor allem dann gut an, wenn sie mit leuchtenden Farben, mehreren Schattierungen und Messkurven aufwarten. Auf wenig Gegenliebe stoßen graue Balken, chaotische Linienwirrwarr und ein Zuviel an graphischen Elementen.

Anwender mitnehmen: Die Entscheider im Top-Management haben dank Dashboards im besten Falle den nötigen Überblick. Das klappt aber nur, wenn auf den Ebenen darunter der benötigte Input wie gewünscht geliefert wurde. Ein Problem ist, wenn die Abteilungen dies nur widerwillig tun. Mangelnde Akzeptanz an dieser Stelle kann das gesamte Unterfangen torpedieren. „Deshalb muss das Top-Management dafür sorgen, dass jede Unternehmensebene aus dem Kennzahlensystem einen eigenen Mehrwert ziehen kann“, rät Jörg Hild von Compass Deutschland.

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