IBM nimmt jährlich 1,5 Milliarden Dollar an Lizenzgebühren ein

Mit geistigem Eigentum wachsen

08.01.2008
Von Nina Gut
VPE-Modell.
VPE-Modell.

Vor allem der Patentschutz ist wichtig. Ist er schwach ausgebildet, wie in China und Indien, so müssen entsprechende Abwehrmechanismen eingesetzt werden. "Nur in Regionen mit starkem Patentschutz kann das Unternehmen direkt von seinem geistigen Eigentum profitieren - in schwachen Umfeldern sind oft Umwege nötig", erklärt Peter Ratzer die Krux mit dem Patentschutz. Der nächste Schritt ist der Abgleich der Umfeldanalyse mit den strategischen Zielen des Unternehmens. Dieses Ergebnis bestimmt, wie der interne IP-Beauftragte agieren muss.

Das VPE-Modell: die Bestandsaufnahme

Das VPE-Modell besteht aus den drei Komponenten "bewerten", "schützen" und "nutzen". Deshalb muss zunächst festgestellt werden, über welche IP-Assets die Firma verfügt, welche besonders schützenswert sind und welche einen sofortigen Mehrwert versprechen. Das Potenzial des Patentportfolios gibt zusätzlich Aufschluss über den Wert des Unternehmens. Zur Bewertung dienen Kriterien wie eine Lifecycle-Analyse, die Bedeutung des Patents für nachfolgende Patente und die jeweilige Patentgruppe (hoch-, mittel- und geringwertig)

Hochwertige Patente sind direkt für die strategischen Ziele relevant. Ihr Wert kann anhand vergleichbarer Patente ermittelt werden. Die Patente mittleren Werts eignen sich vor allem für das "Cross-Licensing", entsprechend können sie an den Lizenzgebühren und Profiten gemessen werden. Hinter den Patenten mit dem niedrigsten Wert verbergen sich paradoxerweise oft die innovativsten Ideen - sie versprechen zwar gegenwärtig die geringsten Gewinne, verfügen jedoch oft über großes Zukunftspotenzial.

Zum Schutz von geistigem Eigentum existieren verschiedene Techniken. Dazu gehören "Patent Walls" oder "Patent Tickets", also die Zerlegung in zahlreiche Einzelpatente, die den eigentlichen Kern schützen. Es ist aber auch üblich, irreführende Informationen über angebliche Patente zu verbreiten.

Um das geistige Eigentum zu maximieren, bieten sich verschiedene StrategienStrategien an: Neben der eigenen Verwertung kommen vor allem Lizenzierungsverfahren und "Cross Licensing" mit Patenten anderer Unternehmen in Frage. Auch Patentspenden zur Steuerersparnis sind eine Möglichkeit. Bei der Lizenzvergabe an ein anderes Unternehmen kann man mit dem Lizenznehmer langfristige Programme entwickeln, die beiden Seiten Vorteile bringen. Im Technologiesektor kann vor allem die Zusammenarbeit mit Wagniskapitalgebern oder Start-Ups zu viel versprechenden Ergebnissen führen. Das Cross-Licensing-Verfahren hingegen kann den beteiligten Unternehmen für längere Zeit die Technologieführerschaft am Markt sichern und vor finanzieller Überlastung bewahren. Alles zu Strategien auf CIO.de

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