Strategien


ZF Friedrichshafen-CIO Sturm

Mit Innovationen aus der Krise

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Die Unternehmens- und IT-Fakten der ZF Friedrichshafen AG.
Die Unternehmens- und IT-Fakten der ZF Friedrichshafen AG.
Foto: cio.de

Die aus mehreren Layern bestehende Fertigungsplattform wäre schon für sich genommen ein komplexes Projekt. Doch Sturm hat eine noch größere Herausforderung zu meistern: "Als Zulieferer müssen wir auch die großen Plattformen unserer Kunden nahtlos bedienen können." Die fallen durchaus unterschiedlich aus. Volkswagen etwa baut gemeinsam mit AWS an seiner Industrial Cloud, über die alle 122 Werke des Konzerns vernetzt werden sollen.

BMW geht einen anderen Weg: Zusammen mit Microsoft und weiteren Partnern arbeiten die Bayern an der Open Manufacturing Platform (OMP). Daraus soll eines Tages eine branchenunab­hängige und standardisierte Produktionsplattform auf Basis von Open-Source-Software entstehen. Auch ZF Friedrichshafen setzt große Hoffnungen in OMP und ist im Februar der gleichnamigen Allianz beigetreten, die 2019 von Microsoft und der BMW Group gegründet wurde.

Neben ZF haben sich auch Bosch und der Brauereikonzern Anheuser-Busch Inbev der Initiative angeschlossen. Die OMP agiert unter dem Dach der Joint Development Foundation (JDF), die wiederum Teil der Linux Foundation ist. OMP-Lösungen würden veröffentlicht und mit der Community geteilt, versprechen die Gründer, "unabhängig von der Technologie, dem Lösungsanbieter oder der Cloud-Plattform, die zum Einsatz kommt."

Business Relationship Management

Für Projekte wie DMP kann Sturm auf die Unterstützung von CFO Konstantin Sauer zählen, an den er auch berichtet. Als zentraler Dienstleister arbeite die IT aber mit allen Vorstandsressorts eng zusammen, betont er. Dedizierte CIOs für einzelne Divisionen oder Regionen gibt es bei ZF Friedrichshafen nicht. Sturm vertraut auf mehrere "Business Relationship Manager" (BRM), die digitale und IT-Themen in der gesamten Organisation vorantreiben sollen.

Die Schnittstellenfunktion gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. So kann ein BRM einer Fachabteilung oder der IT zugeordnet sein, auch Mischformen sind möglich. "Die disziplinarische Zuordnung ist weniger wichtig", sagt Sturm. Entscheidend sei, dass der Business Relationship Manager die wichtigen Themen voranbringe.

Innovation Management

Zu diesen Themen gehören insbesondere technische Innovationen. Der Automobilzulieferer hat dafür eine Reihe von Initiativen angestoßen. So gibt es beispielsweise Technology Roadshows, Pitch Nights, Design ThinkingDesign Thinking Labs und einen "Idea Channel" für die Mitarbeiter. Sturm reicht das noch nicht. "Digitale Initiativen müssen auch skalieren", fordert er. Alles zu Design Thinking auf CIO.de

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