Systemanalyse in der Autoindustrie

Mit SAP im Windkanal

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Überzählige Codes nicht nutzlos

„Uns ist bewusst, dass wir noch einiges mit uns herumtragen“, sagt auch Kurt Trillsam. Aber: Die scheinbar überzähligen Codes erwiesen sich als nicht so nutzlos, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. „Wir kennen diese Programme und wissen, dass wir sie vielleicht jetzt nicht brauchen, insgesamt aber nicht auf sie verzichten wollen“, sagt Trillsam. Viele dieser Eigenentwicklungen helfen etwa, den Aufwand eines Roll-outs von Änderungen bei Modine zu minimieren. „Es sind Programme, die wir vielleicht drei Jahre lang wirklich nicht nutzen. Aber sie zu entfernen und dann neu zu schreiben wäre zu viel Arbeit. Und sie alle zu archivieren, dazu fehlt uns die Zeit. Aber da wir genau identifiziert haben, um welche Programme es sich handelt, können wir auch sicherstellen, dass wir sie von Wartungsprozessen ausnehmen.“

Dennoch hat die KPI-Analyse ihren Wert gezeigt. Selbst wenn sich die Urheber für die schwachen Kennzahlen nicht so rasch wie bei Modine identifizieren lassen, können IT-Chefs die Hinweise, wo etwas im Motor schleift, nutzen, um eigene Ressourcen besser zu verteilen. Sie können in überschaubaren Projekten gezielt die Schwachstellen unter die Lupe nehmen, statt ganz allgemein den Auftrag zu erteilen, die Performance des Systems zu verbessern oder die Kosten zu senken.

Gewissheit über „tragfähiges Gebäude“

Für Trillsam ist es „eine Frage der Prioritäten“, dass er es sich leistet, diese Schwachstelle im System zu tolerieren. „Wir haben genug andere ProjekteProjekte, mit denen wir ausgelastet sind.“ Doch waren die Ergebnisse so gut, dass er neue Projekte guten Gewissens angehen kann. Denn schon jetzt steht das R/3-System im Branchenvergleich sehr gut da. Was IT-Kosten am Umsatz angeht, bewegt man sich unter den Zulieferern im unteren Drittel. „Aber bei der Leistung des SAP-Systems sind wir sehr weit vorne dabei“, so Trillsam. „Jetzt haben wir die Sicherheit, dass wir bei der Geschwindigkeit, mit der wir neue Themen angehen, keine Abstriche machen müssen. Mit unserer kleinen Mannschaft könnten wir uns nicht um neue Anwendungen kümmern, wenn wir immer noch mit Systembelangen wie der Performance zu kämpfen hätten.“ Alles zu Projekte auf CIO.de

Auf der Agenda steht derzeit unter dem Schlagwort „Product Lifecycle Management“ die intensivere Vernetzung mit Auftraggebern und Lieferanten. Das PLMModul von SAP ist bei Modine die Grundlage für den Austausch von Konstruktions- und Zeichnungsdaten. Auch die Verzahnung der CAD-Systeme, in denen die Entwürfe entstehen, mit SAP PLM hat zur Voraussetzung, dass die komplexe Softwarelandschaft made in Walldorf rund läuft. Anders würden die automatische Verteilung von Konstruktionszeichnungen und der integrierte Datenaustausch, die noch in diesem Jahr live gehen sollen, nicht reibungslos funktionieren. „Im Grunde ist es wie beim Hausbau“, erläutert IT-Manager Trillsam. „Wir haben nun bestätigt bekommen, dass wir über ein stabiles und tragfähiges Gebäude verfügen. Jetzt können wir uns mit einem guten Gefühl um den weiteren Ausbau kümmern.“

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