Kritik an Führungskräften

Mitarbeiter fühlen sich ausgebremst

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.
Studienleiter Euringer: "Topmanagement braucht Rückhalt der Mitarbeiter."
Studienleiter Euringer: "Topmanagement braucht Rückhalt der Mitarbeiter."
Foto: Rochus Mummert

Sich ausprobieren, ein Risiko eingehen und auch mal Fehler machen - das gibt es in deutschen Firmen aus Sicht der Mitarbeiter zu selten. Nur jeder zehnte der Befragten gab an, dass seine Firma ihn bei risikoreicheren Projekten stütze. Wieder offenbart sich ein klares Missverhältnis: Die Topmanager glauben zu 38 Prozent, dass sie ihren Angestellten Fehler zugestehen.

Obwohl die Geschäftsführer glauben, dass sie einen Fehlerspielraum zulassen: Ein Drittel setzt lieber auf Kontrolle. Und fast ebenso viele (27 Prozent) gaben an, dass es Vertrauen nur unter Kollegen gibt. Dabei lohnt es sich, den Mitarbeitern Verantwortung zu geben. "Erfolgreiche Unternehmen sowie Unternehmen, die gute Karriereperspektiven bieten, übertragen Verantwortung überdurchschnittlich oft an Mitarbeiter", heißt es in der Studie. Mehr Handlungsspielraum und Raum für eigene Ideen schlägt sich im Erfolg eines Unternehmens nieder.

Unternehmensführung ist Ursache und alleiniger Problemlöser

Meistens lägen die Probleme am Kommunikationsverhalten der Führungsebene, so Studienleiter Euringer. "Die Unternehmensführung ist zugleich Ursache und alleiniger Problemlöser." Eine neue Kultur im Unternehmen zu verankern, ist schwierig. Wenn die Führungsebene nicht als Vorbild fungiert, muss der Mitarbeiter selber ran. Doch fällt es dem oft schwer, denn Freiräume in der Gestaltung müssen hart erkämpft werden. "Viele kommen nicht an und ebenso viele machen kurzen Prozess und wechseln das Unternehmen", sagt Euringer. Damit verlieren die Unternehmen ausgerechnet die Mitarbeiter, die sie eigentlich halten wollten.

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