Alles zu iPhone, Symbian, Windows Mobile & Co.

Mobile Betriebssysteme im Vergleich

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Die Platzhirsche: Symbian, BlackBerry OS und Windows Mobile

Symbian verdankt seine hohe Popularität vor allem dem Hersteller Nokia. Dieser war nicht nur unter den Gründern der Symbian Ltd, sondern hat diese im Dezember 2008 komplett übernommen. Symbian wurde von Anfang an als offenes Betriebssystem konzipiert, das auch Programme von Drittentwicklern unterstützte. Nokia hat über die Jahre massiv in die Weiterentwicklung investiert, vor allem im Bereich Multimedia. Das Betriebssystem ist zwar mittlerweile ziemlich ausgereift und lässt sich relativ einfach an neue technologische Entwicklungen anpassen, allerdings merkt man ihm sein Alter langsam an. Dazu kommt, das Nokia erst relativ spät auf Touchscreens gesetzt hat, Symbian wurde dementsprechend auf Tastatureingaben optimiert.

Auf eine ähnlich lange Geschichte wie Symbian kann Windows Mobile zurückblicken, das Anfangs unter dem Namen Pocket PC vertrieben wurde. MicrosoftMicrosoft hatte sich in der Entwicklung zunächst auf PDAs spezialisiert, die per Touchscreen bedient wurden. Mit dem Aufkommen der Smartphones wurde aus Microsoft PocketPC schließlich Windows Mobile. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Das Betriebssystem kämpft aber noch immer mit seinem schweren Erbe, nämlich, dass es ursprünglich für den reinen Business-Einsatz konzipiert wurde. Das merkt man am ehesten beim Thema Mobile Internet und Multimedia. Zwar unterstützt Windows Mobile viele Internettechnologien und bietet beispielsweise auch direkt einen VPN-Client auf dem Gerät, doch wenn es zum eigentlichen Surfen im Netz kommt, versagte das Betriebssystem. Das lag vor allem daran, dass der mobile Internet Explorer kaum weiterentwickelt wurde und völlig veraltet war.

Erst mit Windows Mobile 6.5 brachte Microsoft eine neue Version, die einigermaßen zeitgemäß ist. Nutzer der Vorgänger-Versionen sollten den mobilen IE aber zugunsten eines besseren Browsers aufgeben, besonders bewährt hat sich beispielsweise Opera Mobile. Ähnlich schlimm sieht es beim Thema Multimedia aus. Die mobilen Geräte werden Standardmäßig mit einer abgespeckten Version des Windows Media Players ausgeliefert. Dieser ist nicht nur umständlich zu bedienen, sondern meistens auch noch relativ langsam in der Reaktion.

Ähnlich wie Windows Mobile wurde auch das BlackBerry OS der Smartphones von RIM auf die Bedürfnisse von Unternehmen zurechtgeschnitten. Lange Zeit galten BlackBerrys als Arbeitsgeräte und waren als Managerspielzeuge verschrien. Das änderte sich mit der Einführung des BlackBerry Pearl. Dieser brachte erstmals eine Kamera und einen tauglichen Mediaplayer. RIM will seine Endgeräte auch den privaten Endkunden schmackhaft machen, bei allen aktuellen Modellen liegt daher ein großer Fokus auf Design und Multimedia. Schwach ist dagegen immer noch der Browser, fehlen ihm doch viele wichtigen Funktionen wie Tabs oder Passwort-Management.

Alle drei dieser lang etablierten Betriebssysteme haben aber mit ihrem Erbe zu kämpfen. Denn zwar sollen sie Neukunden ansprechen, allerdings darf man die bestehende Nutzerschicht nicht durch zu große Änderungen verärgern. Dazu kommt, dass Windows Mobile und BlackBerry OS traditionell vor allem in Firmen angesiedelt sind, dort haben Funktionen aus dem Multimedia-Bereich eher eine untergeordnete Rolle. Die Verwaltbarkeit, Integration und Sicherheit spielen eine große Rolle - nicht gerade die passenden Funktionen, um die Geräte für Endkunden ansprechend zu machen.

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