Strategien und Technologien zur Mobile Security

Mobile Daten in der Praxis effizient schützen

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Restriktives Vorgehen

Restriktive StrategienStrategien sind in der Praxis in speziellen Branchen anzutreffen: "In unserem Unternehmen ist es schlichtweg untersagt, private Mobilgeräte zu verwenden", sagt beispielsweise eine leitende Mitarbeiterin der IT-Abteilung eines italienisch-deutschen Bankhauses in München. "Als Mobiltelefone kommen immer noch Blackberrys zum Einsatz, zudem Notebooks, die zentral von der IT-Abteilung bereitgestellt und verwaltet werden." Alles zu Strategien auf CIO.de

Die amerikanische Sicherheitsfirma Mobile Active Defense hat Mobile-Security-Technologien anhand ihrer Schutzwirkung klassifiziert. Ein Mobile Device Management (MDM) alleine ist demnach unzureichend.
Die amerikanische Sicherheitsfirma Mobile Active Defense hat Mobile-Security-Technologien anhand ihrer Schutzwirkung klassifiziert. Ein Mobile Device Management (MDM) alleine ist demnach unzureichend.
Foto: Mobile Active Defense

Wer gegen diese Regelungen verstößt, riskiert laut der IT-Fachfrau eine Abmahnung oder gar die Kündigung. Die Folge: Mitarbeiter nutzen für offizielle Tätigkeiten ihre Blackberrys, setzen aber sehr wohl daneben eigene Smartphones ein. Allerdings, so die IT-Spezialistin, würden diese privaten Systeme nicht - oder zumindest nicht mit Wissen der IT-Abteilung - in das Firmennetz der Bank integriert.

Wie schnell sich eine solche homogene Mobility-Welt in ein buntes Miteinander diverser Plattformen verwandeln kann, belegt ein zweites Beispiel: der Fahrzeughersteller MAN. Auch dort war vor der Übernahme des Unternehmens durch den VW-Konzern nach Angaben eines IT-Spezialisten, der nicht namentlich genannt werden will, BlackberryBlackberry das Maß aller Dinge. Mitarbeiter waren mit entsprechenden Endgeräten ausgestattet. Als zentrales Kommunikationssystem diente der Blackberry Enterprise Server. Alles zu Blackberry auf CIO.de

"Jetzt müssen wir auf Wunsch von VW-Managern, die Führungsaufgaben bei MAN übernehmen, auch iPhones und iPads unterstützen", sagt der IT-Fachmann. "Für uns bedeutete es einen erheblichen Aufwand, diese neuen Systeme in die IT-Infrastruktur zu integrieren und auf die entsprechenden Prozesse abzustimmen." Ein weiterer Effekt dieses Politikwechsels: Nun haben Mitarbeiter den Wunsch geäußert, dass auch Android-Smartphones und -Tablets unterstützt werden.

Technische Lösungen: Von Containern bis hin zu Spaces

IT-Fachleute, die Daten und Anwendungen auf Mobilsystemen schützen möchten, haben die Wahl zwischen mehreren Techniken. Hoch im Kurs stehen bei etlichen Herstellern von Sicherheitslösungen so genannte Container: "Nach unserer Auffassung bieten Container ein hohes Schutzniveau und erlauben es zudem, private und geschäftliche Daten auf einem Mobilgerät zu trennen", sagt Rüdiger Trost, Senior Sales Engineer beim finnischen IT-Security-Spezialisten F-Secure. Dies wiederum würde die Einführung von BYOD-Programmen (Bring Your Own Device) in Unternehmen erleichtern.

Ein Container ist ein verschlüsselter, durch ein Passwort geschützter Bereich auf einem Mobilgerät, der mithilfe einer speziellen Software eingerichtet wird. Er agiert unabhängig von der "normalen" Arbeitsumgebung des Smartphones oder Tablet-Rechners. In solchen Containern werden Geschäftsdaten und Anwendungen abgelegt, etwa E-Mail, Geschäftskontakte, Kalender und Browser, außerdem unternehmensspezifische Applikationen.

Vorteile der Container-Technik sind das hohe Sicherheitsniveau und die Möglichkeit, den Einsatz privater Endgeräte für geschäftliche Zwecke zu erlauben, ohne dass es zu einer Vermengung privater und beruflicher Daten und Anwendungen kommt. Die IT-Abteilung hat zudem die Kontrolle über die Container, kann also deren Inhalt ändern oder diese "Behälter" komplett löschen.

Zu den Nachteilen zählt, dass viele Container-Technologien herstellerspezifisch sind. Dies bedeutet, dass sich der Anwender an einen Anbieter bindet. Hinzu kommt, dass einige Lösungen ein Rekompilieren der ursprünglichen Anwendung mithilfe von Software Development Kits (SDKs) erfordern. Das schränkt die Zahl der unterstützten Applikationen ein. Anbieter von solchen Container-Lösungen sind unter anderem Citrix und Good Technology.

Zur Startseite