Retail IT


Bezahlen mit dem Smartphone

Mobile Payment: Der nächste Mega-Flop

20.08.2010
Von Hartmut  Wiehr

Der Erfolg in den USA und in Europa wird jedoch dadurch begrenzt, dass es hier jeweils eine ausgeprägtere und fest etablierte Finanzinfrastruktur gibt, die unterschiedliche Bezahlmethoden einschließlich Bargeld umfasst. Das begünstigt umgekehrt die Ausbreitung von Mobile Payment in Entwicklungsländern, da es dort nur vereinzelt diese Infrastruktur gibt, meistens in der Hauptstadt. Handys ersetzen in der "3. Welt" oft die fehlenden Festnetzverbindungen und bilden so auch die Basis für mobiles Bezahlen.

Mobile Payment nur in Nischen

Bisher haben sich in den USA und Europa nur wenige Verbraucher positiv zu einem möglichen Einkauf via Mobile Phone ausgesprochen. DB Research verweist auf eine Befragung von Forrester, laut der 64 Prozent in den USA und 74 Prozent in Europa angeben, keinerlei Interesse an den neuen technologischen Möglichkeiten zu haben (siehe Grafik). Zusätzliche neue Technologien wie zum Beispiel NFC (Near Field Communication) – ein Übertragungsstandard mittels Bluetooth zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken – werden voraussichtlich erst dann von einer breiten Masse von Kunden akzeptiert, wenn Handel und Service Provider den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur aktiv unterstützen.

Die meisten Benützer von Smartphones in den USA und Europa können sich nicht für Mobile Payment auf ihren Geräten begeistern. (Grafik: Forrester)
Die meisten Benützer von Smartphones in den USA und Europa können sich nicht für Mobile Payment auf ihren Geräten begeistern. (Grafik: Forrester)

Die Marktforscher von Capgemini haben 2009 ausgelotet, für welche mobilen Bezahlprozesse sich die Befragten in Deutschland noch am ehesten entscheiden würden. Auf einer Skala von 1 ("überhaupt nicht") bis 5 ("sehr stark") liegen Parkscheine und öffentlicher Verkehr mit 3,4 jeweils vorne, gefolgt von Eintrittskarten (3,1) und Briefmarken (2,9). Erst danach wird Mobile Shopping mit 2,7 genannt.

Sicherheit und einfache Handhabung werden in der gleichen Befragung als wichtige Kriterien für eine Akzeptanz der neuen Technologie genannt. Vor allem wollen die deutschen Consumer auf keinen Fall, dass ihre Telefonnummer während des Bezahlprozesses übertragen wird. Nur so könnten unerwünschte Anrufe von irgendwelchen Geschäften oder Verkäufern ausgeschlossen werden.

Wie DB Research ebenfalls mitteilt, hat Accenture 2010 ermittelt, dass Smart Phones und besonders das iPhoneiPhone in der Gunst jener Benutzer besonders weit vorne liegen, die sich bereits für Mobile Shopping interessieren. Bei den iPhones und ähnlichen Geräten sind es laut Studie die verschiedenen Apps für das Internet-Shopping, die allmählich die Hemmschwellen gegen das Mobile Payment senken werden, da solche Möglichkeiten schon oft integraler Bestandteil der Apps sind. Alles zu iPhone auf CIO.de

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