Gehst du nach Rom …

Multikulturelle Zusammenarbeit in der IT bei Bayer

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Multilaterale Zusammenarbeit

Mittlerweile jedoch, so Resch, hat sich die Frage der Interkulturalität weiterentwickelt. "Wir stehen schon an der nächsten Stufe, der internationalen Zusammenarbeit", stellt er fest. Nicht bilaterale, sondern multilaterale Beziehungen bestimmen die Arbeit in einem internationalen Konzern. "Wir haben beispielsweise Amerikaner, Spanier, Inder und Deutsche in einem Team", beobachtet Resch. "Gehst du nach Rom …’ funktioniert da nicht mehr." Einen Projektplan erstellen, Aufgaben verteilen, Meilensteine setzen - alles potenzielle Stolpersteine, weil sie unterschiedlich verstanden werden können. Die Leverkusener haben reagiert und die Ausbildung ihrer Mitarbeiter umgestellt: Die "International Project Leadership Academy" (IPLA) ist nicht nur ein neuer Name, auch die neuen Aspekte bei der FührungFührung gemischter Teams werden hier berücksichtigt. Alles zu Führung auf CIO.de

Rezepte für ein Gelingen gibt es nicht. Beweglichkeit und Offenheit spielen eine größere Rolle als das bloße Einstudieren bestimmter Verhaltensweisen einer speziellen Kultur. Für Resch ist hier auch die Person des CIOs gefragt. Heute und noch mehr in Zukunft muss der IT-Manager in der Lage sein, mit Menschen unterschiedlichster Herkunft in Kontakt zu treten und ihnen Freiräume zu schaffen, die den Aufbau gegenseitigen Vertrauens ermöglichen. Sich selber kann er dabei nicht außen vor lassen, auch wenn er ein ums andere Mal auf Grenzen trifft: "Ich stelle immer wieder fest, dass ich mehr von meiner eigenen Kultur geprägt bin, als mir lieb ist", sagt der Vielflieger - und dann geht auch schon seine Maschine.

Buchtipp

Zum Thema Umgang mit fremden Kulturen empfiehlt Andreas Resch:

"Riding the Waves of Culture: Understanding Cultural Diversity in Business"
Fons Trompenaars und Charles Hampden-Turner

Zwar hat das Werk schon einige Jahre auf dem Buckel - Erstveröffentlichung 1993 -, doch die an Top-Manager gerichtete Lektüre hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Viele Beispiele aus dem Miteinander von Kulturen machen das Buch anschaulich und kurzweilig.

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