Analysten-Kolumne

Mut zur Ausbildung: Was deutsche IT-Services-Anbieter von Klinsmann lernen können

Andreas Stiehler ist Principal Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC).

Dieses Phänomen ist nicht neu: Schon zu Zeiten des Goldrausches gingen die Schaufelverkäufer als die Gewinner hervor. Parallelen zeigen sich auch zum Fußballgeschäft, wo die Konzentration auf wenige Spezialisten für stetig steigende Spielergehälter und Transfersummen sorgt - zur Freude der Ballacks, Beckhams und Ronaldinhos sowie deren Berater. Gleichzeitig wächst die Zahl der finanziell angeschlagenen Fußballvereine.

Es dürfte sich für die IT-Services-Anbieter also durchaus lohnen, verstärkt über Alternativen zur Jagdvariante nachzudenken. Für einige IT-Dienstleister könnte es sich schon auszahlen, in der eigenen Belegschaft nach potenziellen Experten zu suchen. So stehen viele IT-Services-Anbieter vor dem Problem, dass durch Industrialisierung und Globalisierung verschiedener Dienstleistungssegmente Arbeitsplätze obsolet werden. Werden Arbeitnehmer rechtzeitig für die Erschließung attraktiver Geschäftsfelder fit gemacht, können - zusätzlich zur Expertengewinnung - Betriebskapital erhalten und Entlassungskosten gespart werden.

Alternative: Der hausgemachte Experte

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich unter den Absolventen von heute nach den Experten von morgen umzuschauen und diese über Trainee-Programme und Jobcoaching zielgerichtet auszubilden. Ein verstärktes Bemühen um Absolventen dürfte sich angesichts der geburtenschwachen Jahrgänge zudem auch als wichtiger Schritt zur Sicherung des zukünftigen Führungspersonals herausstellen.

Unternehmen, die sich für diese Alternativen entscheiden, benötigen jedoch einen langen Atem. Ausbildung kostet und ein ROIROI ist - im Gegensatz zur Einstellung fertiger Experten - unsicher und nicht in naher Zukunft zu erwarten. Eine auf Dauer erfolgreiche Eigenentwicklung von Experten erfordert zudem auch eine langfristige Personalplanung. So sind hohe Fluktuationsraten eines der größten Hemmnisse für Investitionen in den eigenen Nachwuchs. Es gilt also, StrategienStrategien zu entwickeln, die helfen, ausgebildete Fachkräfte dauerhaft ans Unternehmen zu binden. Alles zu ROI auf CIO.de Alles zu Strategien auf CIO.de

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