Schreibtischkultur

My Büro is my Castle

17.02.2012
Von Judith-Maria Gillies

Gemütliches Wohnzimmer

Nicht nur Chefs profitieren von einem Kennerblick. Auch Kollegen, die wissen, was ihr Kram ausstrahlt, können gewinnen. So nutzen clevere Mitarbeiter ihre persönliche Arbeitsumgebung, um dem Umfeld ihre soziale und emotionale Kompetenz mitzuteilen. Psychologe Stephan: "Wenn sie ihre privaten Dinge am Arbeitsplatz auf die Betriebskultur abstimmen, können sie damit auch ihre KarriereKarriere fördern." Alles zu Karriere auf CIO.de

Mit anderen Worten: Ist es in der Firma gern gesehen, dass Mitarbeiter einen familiären Rückhalt haben, macht sich ein Familienfoto sicher nicht schlecht. Wird viel Wert auf Individualität gelegt, lässt sich womöglich mit dem neuesten Nerd-Spielzeug punkten.

Bei Electronic Arts zum Beispiel ist Kreativität gefragt. Daher stört sich auch niemand daran, wenn sich auf einer Schrankwand Dutzende Fußbälle türmen oder wenn ein anderer Kollege seine E-Gitarre im Büro prominent auf der Fensterbank ausstellt.

Jörg Staff, SAP: "Je gemütlicher das Büro, desto effektiver die Mitarbeiter."
Jörg Staff, SAP: "Je gemütlicher das Büro, desto effektiver die Mitarbeiter."
Foto: Privat

SAP geht sogar noch weiter. Für 300 ihrer Entwickler richtet die Firma gerade eine riesige Großraumlounge ein. "Eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre soll die Techies einladen, zusammen zu kommen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln", erklärt Personaler Staff. Auf den Wohlfühleffekt im Job setzt auch GoogleGoogle. Legendär sind die Büros, die eher Spiel- als Arbeitsplätzen gleichen. Zwischen Hängematten und Kletterwänden, Badewannen und Rutschen sollen sich die Mitarbeiter so wohl wie möglich fühlen. "Wir arbeiten alle hart. Aber das sieht man den Arbeitsplätzen nicht an", sagt Stefan Keuchel von Google Deutschland in Hamburg. Alles zu Google auf CIO.de

Stefan Keuchel, Google: "Wir arbeiten alle hart, aber das sieht man den Büros nicht an."
Stefan Keuchel, Google: "Wir arbeiten alle hart, aber das sieht man den Büros nicht an."
Foto: Privat

Aber auch Nicht-Googler können sich ihren Arbeitsplatz schön gestalten. Der Drang dazu liegt in der Natur des Menschen. "Mit privaten Dingen stecken Mitarbeiter ihr eigenes Territorium ab", sagt Lenelis Kruse-Graumann, Honorarprofessorin am Psychologischen Institut der Uni-versität Heidelberg. "In der Innenwirkung zeigen sie damit, was ihnen wichtig ist. In der Außenwirkung signalisieren sie, wer sie sind."

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