Einschätzungen von Kunden und Providern klaffen auseinander

Nearshorer nehmen Deutschland ins Visier

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Derzeit erwirtschaften erst 27 Prozent der Nearshore-Provider mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland. Um sich für den erwarteten Markt zu rüsten, erweitern sie ihr Leistungsspektrum: Die Analysten gehen davon aus, dass das Kerngeschäft Anwendungsentwicklung und Wartung innerhalb der kommenden drei Jahre von 75 auf 58 Prozent Umsatzanteil sinken wird. Als neue Angebote gelten Infrastruktur-Hosting und Management, Application Hosting und IT Sicherheit.

Allerdings könnten sie dabei schief liegen: Nach den Ergebnissen der Studie zu urteilen, haben deutsche Unternehmen nicht vor, Infrastrukturservices im großen Stil auszulagern. Sie setzen wie gehabt auf das Outsourcen von Anwendungsentwicklung und Wartung.

Call-Center-Wunsch ohne Anschluss

Nach weiteren Feldern für das Auslagern befragt, nennen die Unternehmen Call Center, Kundendienst und Desktop Management - allesamt Punkte, die sich Provider jedenfalls bisher kaum auf die Fahnen schreiben.

Die Marktanteile osteuropäischer Provider verteilen sich derzeit wie folgt: Russland, Weißrussland und die Ukraine liegen mit 32 Prozent vor der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen und Ungarn mit 29 Prozent. Auf je 15 Prozent kommen Bulgarien/ Rumänien und die Balkan-Staaten. Estland, Lettland und Litauen erreichen neun Prozent.

Unter den asiatischen Offshorern dominiert Indien deutlich mit 69 Prozent. China hält 29 Prozent.

Zur Startseite