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Analysten-Kolumne

Neue Formen der Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern

22.08.2007
Von Thomas Lünendonk
In Zeiten schneller technischer Veränderungen und immer kurzfristigerer Budgetplanungen verändert sich strukturell auch die Zusammenarbeit zwischen den Kunden und den dienstleistenden IT-Beratungsunternehmen. Diese Tendenz zeigt sich unter anderem auch wieder in der neuen Lünendonk-Studie zu den führenden IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland.
Analyst Thomas Lünendonk: "Sowohl Kunden als auch Anbieter müssen sich fragen, welche Vertragsform für beide Seiten die geeignete ist."
Analyst Thomas Lünendonk: "Sowohl Kunden als auch Anbieter müssen sich fragen, welche Vertragsform für beide Seiten die geeignete ist."

Die Veränderungen werden aber nur deutlich, wenn man sich sowohl die Kunden- als auch die Anbieterseite anschaut. So bewerten über die Hälfte der befragten IT-Beratungsunternehmen die These "Die Zusammenarbeit mit den Kunden gilt für immer kürzere Zyklen" mit den Faktoren "trifft weniger zu / trifft gar nicht zu". Und spiegelbildlich wird die These "Die Zusammenarbeit mit den Kunden wird zunehmend längerfristiger, d.h. mehrjähriger Basis (Rahmenverträge) erfolgen" von über 68 Prozent der Anbieter mit "trifft voll zu / trifft zu" für richtig befunden.

Daraus abzuleiten, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Kundenunternehmen und IT-Beratungen jedoch ruhiger und kontinuierlicher gestaltet, wäre ein Trugschluss. So gilt heute bei vielen Kunden die Devise, ProjekteProjekte in möglichst viele Prozessschritte zu unterteilen, die jeweils separat oder neu ausgeschrieben werden können. Das sorgt zwar für starken Wettbewerb und einen hohen Preisdruck, führt aber nicht zwingend zu einer Optimierung der Qualität. Hinzu kommt, dass die Aufwändungen für die Ausschreibungsprozesse und Auswahlverfahren sich offen oder verdeckt kostensteigernd auswirken. Es mag eine Reihe von Projekten geben, die eine stark segmentierte Vergabepolitik gut vertragen. Je komplexer und voluminöser sich ein IT-Projekt gestaltet, desto vorsichtiger sollte das Instrument des kostenoptimierten Einkaufs angewandt werden. Alles zu Projekte auf CIO.de

Beurteilung von Thesen für die Zukunft der Branche.
Beurteilung von Thesen für die Zukunft der Branche.

Eine weitere These der Lünendonk-Studie, die fragte, ob "die Bereitschaft der Kunden für neue Partnerschaftsmodelle (Wertschöpfungspartnerschaften) steigt", wird von den Anbieterunternehmen in hohem Maße (68 Prozent) mit "trifft voll zu / trifft zu" bestätigt. Hier haben sowohl Anbieter als auch Kunden eine gleiche Sicht.

Allein die Realität der Umsetzung dieses neuen Konzepts scheint noch nicht so recht zu gelingen. Dies zeigt sich nämlich, wenn man die Anbieterunternehmen fragt, welche Form der Zusammenarbeit bzw. welche Vertragsform sie in der Kooperation mit ihren Kunden bevorzugen. Hier liegt die Abrechnung nach Aufwand (time and material) weit an der Spitze aller Nennungen. 74,6 Prozent der Anbieter halten diese Vertragsform für richtig.

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