Kiosksysteme, RFID, Mobile Store Assistant

Neue IT bewegt den Einkauf

16.06.2006
Von Reinhold Hölbling

Bereits heute lassen sich Kiosk-Computer per Funk oder Infrarot mit mobilen Komponenten wie Handhelds oder Smartphones wireless vernetzen. So werden die Systeme zu Download-Stationen in der Fläche. PDAs, Kameras und Notebooks wird es damit ermöglicht, Content und Bilder an Kiosk-Systeme, Projektoren und Drucker zu schicken. Dergestalt werden die in Datenbanken und auf Webseiten residierenden Informationen miteinander gekoppelt und überall zu jeder Zeit an jedem Gerät verfügbar.

Im „Future Store“ der Metro Group – ein seit 2003 betriebenes Pilotprojekt zur Integration moderner ITRetail-Lösungen – können Kunden an Kiosk-Systemen alle Web-Anwendungen des Future Stores abrufen, zum Beispiel Produktinformationen und Wegweiser. Auf großflächigen Advertising Displays laufen Werbespots und werden aktuelle Aktionshinweise übermittelt. In den Detailauswertungen nach rund sechs Monaten Pilotbetrieb und im weiteren Projektverlauf wurde festgestellt, dass 48 Prozent der Kunden die Kiosksysteme genutzt haben oder nutzen. Die Intensität der Inanspruchnahme steige mit der Größe des Warenkorbs. Bei den Kiosksystemen loben die Kunden die angebotenen Hilfen zur Orientierung und Produktsuche sowie die Möglichkeit, sich über Preise zu informieren. Besonders intensiv werde auf den Rezeptdienst zugegriffen.

Vision 2: Mobile Info-Terminals

Mobile Info-Terminals – auch „Mobile Store Assistants“ genannt – sind kompakte Plattformen für den Einsatz in den Bereichen Kundenservice und Store-/Filial-Management insbesondere in Supermärkten und weiteren Verkaufszentren der Handelsbranche. Dank integrierter Wireless-LAN-Technologie ermöglichen sie Kunden und Personal direkten Zugriff auf Informationen unabhängig von Zeit und Ort. Diese portablen Geräte im handlichen Format sollen mittelfristig ein bislang unerreichtes Niveau an Kundenansprache und -betreuung etablieren. Außerdem bieten sie gute Voraussetzungen, Leistungsprozesse vor Ort in die Prozesskette von Handelsunternehmen einzubinden.

Aus Kundenperspektive zählen die kleine und leichte Gestaltung sowie die ausgeprägte Bedienerfreundlichkeit zu den wichtigen Kriterien des mobilen Info-Terminals, das sich einfach am Einkaufswagen befestigen lassen muss und passend zu diesem Einsatzszenario dann auch „mobiler persönlicher Einkaufsberater“ oder „Personal Shopping Assistant“ (PSA) genannt wird. In der Anwendung dieser Komponenten erhält der Kunde über einen wireless übertragenen Einkaufs- oder Filialführer aktuelle Produkt-, Sonderangebots- oder weitere serviceorientierte Informationen, die ihm sein Shopping erleichtern und attraktiver gestalten. Mit tagesindividuellen Werbeeinblendungen lässt sich seine Aufmerksamkeit gezielt auf spezielle Waren lenken. Der in das mobile Terminal integrierte Scanner unterstützt den Kunden beim Self Scanning seiner Einkäufe. An der Kasse schließlich wird das Portable vom Einkaufswagen abgenommen, die Einkaufsdaten werden aus dem Gerät ausgelesen. Das Waren-Scanning durch das Kassenpersonal wird obsolet, der Kunde spart auf diese Weise Zeit und hat während des Einkaufs jederzeit den Überblick über seinen Warenkorb und die Kosten.

Unterm Strich stehen folgende Kernkriterien des mobilen Info-Terminal-Einsatzes für die Handelsunternehmen auf der Vorteilsseite: Erhöhung der Mitarbeiterproduktivität, Unterstützung des kontinuierlichen Information und Working Process, Online-Verfügbarkeit von Produkt- und Preisinformationen, gesteigerter Beratungs- und Kundenservice durch das Personal, Steigerung der Kundenzufriedenheit und -bindung, Ausschöpfen von zusätzlichem Umsatzpotenzial durch personalisierte Kundenansprache und verbesserte Möglichkeiten zum Cross Selling.

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