Near Field Communication

NFC: Die kontaktlose Zukunft hat bereits begonnen

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Das Secure Element

Und dieser ist, worauf NXP-Pressesprecher Michael Maader besonders stolz ist, klonsicher, kann also nicht kopiert werden. "Damit entspricht unser Secure Element den Schutzklassen 5 beziehungsweise 6", so Maader weiter. Giesecke & Devrient fährt dagegen zweigleisig und setzt sowohl auf die SIM-Karte als auch ein Embedded Element. Für Michael Kuemmerle, Member oft the Management Board und Group Executive Mobile SecuritySecurity bei Giesecke & Devrient, hängt dies vom Anwendungsfall ab: "Im Smartphone könnte das etwa die SIM-Karte sein, während in einer Telematik-Box im Auto eher ein Embedded Element die erste Wahl sein dürfte." Alles zu Security auf CIO.de

Schwieriger zu lösen ist dagegen die Frage, wer Zugriff auf das Secure Element hat und damit bestimmt, welche Applikationen zum Einsatz kommen. Per se ist das Secure Element zwar Multi-Application-fähig, doch um die Sicherheit zu gewährleisten, hat ein Anbieter die Oberhand über das Element. Das können die Carrier sein, aber auch Banken oder Kreditkartenorganisationen.

Wer entscheidet über Apps?

Im Fall eines Zugangssystems auf NFC-Basis könnte dies für den Anbieter bedeuten, dass er, je nachdem, wem das Secure Element gehört, mit verschiedenen Unternehmen wie Banken, Carriern oder anderen sprechen muss, um seine Anwendung aufspielen zu können. Im Rahmen der NFC Experience arbeiteten beispielsweise Sony als Smartphone-Hersteller, Telefónica als Netzbetreiber, Visa, die CaixaBank, Gemalto, Accenture und andere eng zusammen, um dieses Problem zu lösen.

Praxisbeispiele

Ob Kreditkarte, Verkehrs-Ticket, Bank-Account oder Zugangsberechtigung – im virtuellen NFC- Tresor kann der Benutzer viele Anwendungen sicher hinter- legen.
Ob Kreditkarte, Verkehrs-Ticket, Bank-Account oder Zugangsberechtigung – im virtuellen NFC- Tresor kann der Benutzer viele Anwendungen sicher hinter- legen.

Sieht man von dieser Frage einmal ab, setzt heute lediglich die Phantasie der Unternehmen, neue Business-Szenarien zu finden, dem NFC-Einsatz Grenzen. Einsatzfelder könnten etwa das bekannte Mobile Ticketing im öffentlichen Transportwesen sein, wie es bereits in Asien, aber auch in Dubai praktiziert wird.

In aufstrebenden Märkten wie Mexiko übernimmt NFC bereits die Rolle eines Bezahlmittels, wenn zwei Handys im Peer-to-Peer-Verfahren Guthaben austauschen. In Nordamerika nutzen Konzerne wie Kraft, Sony oder Coca-Cola NFC zum Location-based Marketing. Eine interessante Idee hatte in Frankreich die Einzelhandelskette Casino. Sie stattete die Preisschilder an den Ladenregalen mit NFC-Tags aus. Hält der Kunde hier sein Smartphone dagegen, bekommt er Rezeptvorschläge oder Informationen über die Inhaltsstoffe, darunter auch Hinweise für Allergiker oder Diabetiker. In Deutschland, so wurde auf dem MWC gemunkelt, ist im Mai oder Juni mit einem großen NFC-Announcement der Telekom zu rechnen. (Computerwoche)

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