Renitente Infrastruktur

Nicht alle Server kommen in die Cloud

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Wendts Wette - Die meisten Firmen bald ohne Server

"Ich wette, dass die meisten Unternehmen in zehn Jahren keine eigenen Server mehr haben", schrieb Dietmar Wendt, Geschäftsführer Sales der T-Systems International GmbH, ins CIO-Jahrbuch 2012.

Dietmar Wendt
Dietmar Wendt
Foto: T-Systems International GmbH

Mit dieser Wette hat Dietmar Wendt seine Vertriebsorganisation gehörig unter Druck gesetzt. Vermutlich war der Wunsch Vater des Gedankens, dass Server 2022 nicht mehr im Rechenzentrum stehen. Stattdessen, so Wendt, beziehen Firmen Infrastrukturleistungen wie Server, Storage und Hardware einfach als Service über das Netz und bezahlen nach Bedarf: als Commodity-Leistung wie Strom und Wasser. "Das macht die Cloud zu den wenigen wirklich 'disruptiven' Technologien in der IT." Infrastructure-as-a-Service (IaaS) ersetze schon in zehn Jahren unsere bisherigen Geschäftsmodelle und verändere die Nutzungsgewohnheiten und Ansprüche der Kunden.

Die Verlagerung ins Netz würden vor allem wirtschaftliche Rahmenbedingungen beschleunigen, allen voran die Globalisierung: "Der weltweite Wettbewerb hat den Druck auf Firmen erhöht, Kosten zu senken, Produkte schneller auf den Markt zu bringen und immer wieder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln", argumentiert Wendt. Und hier sei IaaS ein entscheidendes Instrument. Hinzu komme die Tatsache, dass künftig immer mehr CIOs zu den Digital Natives zählen würden, die wie selbstverständlich mit der Cloud umgehen. Ob dies allerdings ausreicht, um auch die unternehmenskritischen Server großer Unternehmen binnen zehn Jahren komplett in die Cloud zu migrieren, darf bezweifelt werden.

Zur Startseite