TPI Outsourcing-Index

Nur Atos und Siemens mischen Markt auf

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Genau bei dieser frohen Botschaft fängt die Problemanalyse aber an. Gigantische 5,8 Milliarden Euro beträgt das Volumen dieses einen Deals. Er fällt in die Region EMEA und trieb offensichtlich hier wie im globalen Maßstab die Werte enorm in die Höhe. Der EMEA-Gesamtmarkt verbuchte so ein herausragendes drittes Quartal mit den erwähnten 12 Milliarden Euro Gesamtvolumen. Ohne Atos und Siemens hätte die übliche Sommerflaute geherrscht.

Enttäuschende Jahresbilanz bisher

Inhaltlich fällt der Mega-Deal in die Sonderkategorie Restrukturierung. Das europäische BPO-Segment hat ein über einen längeren Zeitraum betrachtet ordentliches drittes Quartal hinter sich – und ein herausragendes bisheriges Jahr. Bereits Ende September ist hier der Fünf-Jahres-Durchschnitt von 8,1 Milliarden Euro Jahresgesamtvertragsvolumen leicht übertroffen.

Rein rechnerisch ist damit schon klar, dass größere Abstriche beim IT-Outsourcing zu finden sein müssen. Dass der Sommer 2011 hier eher mau war, wird im Quartalsvergleich durch besondere Umstände kaschiert. Das Vergleichsquartal im Vorjahr war der absolute Tiefstwert der vergangenen drei Jahre, und das zweite Quartal war für die Frühlingszeit ebenfalls bemerkenswert trübe.

Das führt zu einer für das bisherige Jahr enttäuschenden Zwischenbilanz. Nach drei Quartalen wird 2011 bisher im IT-Outsourcing ein Gesamtvertragsvolumen von 16,6 Milliarden Euro EMEA-weit erreicht. Zum Durchschnittwert der vergangenen fünf Jahre für ein ganzes Jahr fehlen exakt 8 Milliarden Euro; in den drei vergangenen Jahren wurden indes jeweils über 28 Milliarden erreicht.

Um an dieser Marke zu kratzen, fehlen geschlagene 12 Milliarden Euro – wohl zu viel Holz für die verbleibenden drei Monate, wenngleich gegen Jahresende traditionell noch einige Verträge fixiert werden. „Im Verhältnis zum Fünf-Jahres-Durchschnitt eines dritten Quartals ist das Ergebnis gering“, fasst TPI zusammen.

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