Finance IT


Apps für Bankgeschäfte

Nutzung von digitalem Banking steigt kräftig

22.03.2021
Immer mehr Menschen nutzen das Internet oder Apps für Bankgeschäfte. Im Corona-Jahr 2020 hat sich dieser Trend nochmals beschleunigt, auch weil es immer weniger Bankfilialen gibt.
In Deutshland nutzen immer mehr Menschen Apps, um ihre Bankgeschäfte abzuwickeln.
In Deutshland nutzen immer mehr Menschen Apps, um ihre Bankgeschäfte abzuwickeln.
Foto: panuwat phimpha - shutterstock.com

Digitales Banking hat in der Corona-Pandemie einen Schub bekommen. 2020 haben in Deutschland drei Millionen mehr Menschen als 2019 BankgeschäfteBankgeschäfte über das Internet oder eine Banking-App getätigt, zeigt eine am Montag, den 22. März 2021, veröffentliche Studie der Direktbank ING Deutschland und der Beratungsfirma Barkow Consulting. Die Zahl der Nutzer wuchs von 43,8 Millionen auf 46,8 Millionen. Digitales Banking habe den Höhepunkt in Deutschland aber noch lange nicht erreicht, heißt es in dem Papier. Top-Firmen der Branche Banken

In der Pandemie waren einige Bankfilialen zeitweise geschlossen und wurden danach aus Spargründen nicht mehr eröffnet. Viele Menschen hätten im anhaltenden Trend zu Online-Banking und weniger Filialen gemerkt, dass sich Bankgeschäfte auch im Internet erledigen ließen, sagte ein ING-Sprecher. Für die Studie wurden Daten des Statistischen Bundesamts und der europäischen Statistikbehörde Eurostat analysiert.

Die Nutzungsrate von digitalem Banking stieg demnach gemessen am Vorjahr ungewöhnlich kräftig um vier Prozentpunkte auf 65 Prozent - das heißt, fast zwei Drittel der Menschen nutzten das Internet inklusive Apps für BankgeschäfteBankgeschäfte mindestens einmal binnen drei Monaten. Im europäischen Vergleich landete Deutschland aber nur auf Rang 15. In Dänemark dagegen lag die Nutzungsrate 2020 bei 94 Prozent. Unterstelle man für Deutschland dieselbe Rate, ergebe sich ein Potenzial von 20,8 Millionen Menschen, schreiben die Autoren. Alles zu Finance IT auf CIO.de

Viel Potenzial bei den Älteren

Potenzial sehen sie bei älteren Menschen sowie solchen mit relativ wenig Einkommen und Bildung. "Je einfacher und intuitiver den Menschen ihre Bank begegnet, umso leichter fällt der Zugang", meint das Geldhaus. Unter den Altersgruppen halten sich - wenig überraschend - viele ältere Menschen bei digitalem Banking zurück: Die niedrigste Nutzungsrate haben die über 65-Jährigen (39 Prozent). Das höchste Potenzial gebe es aber bei 55 und 64-Jährigen. "Um dieses Potenzial zu heben, kommt es insbesondere darauf an, das Vertrauen dieser Altersgruppen in die Sicherheit von digitalem Banking zu gewinnen", sagte ING-Deutschland-Managerin Christiane Fritsch.

Grund für die stärkere Nutzung von digitalem Banking ist dem Papier zufolge auch, dass die Bargeldinfrastruktur, also Geldautomaten und Kassen in Bankfilialen, binnen fünf Jahren um 25 Prozent schrumpfte. So schlossen Sparkassen und Volksbanken Filialen im Rekordtempo, die Zahl der Zweigstellen sank 2020 um mehr als acht Prozent, hieß es.

Bargeldinfrastruktur übernehmen Supermärkte

Das Minus bei der Bargeldinfrastruktur werde jedoch durch den Einzelhandel mehr als kompensiert - Supermärkte etwa bieten auch das Auszahlen von Bargeld an. Mittlerweile gebe es schätzungsweise 109.000 Kassen mit dieser Funktion im Handel. Ihre Zahl sei binnen fünf Jahren um rund 61 Prozent oder über 40.000 gestiegen. Zugleich liege kontaktloses Zahlen an der Ladenkasse in Corona-Zeiten im Trend.

Die Studie analysiert die Nutzung digitalen Bankings im Zeitverlauf im Vergleich zu anderen Ländern; ebenso entlang demographischer Faktoren sowie nach Bildungsstand und Einkommen. Die statistische Datenbasis stammt von Eurostat und dem Statistischen Bundesamt. Nutzung digitalen Bankings ist definiert als Nutzung des Internets (inklusive App) für Bankgeschäfte in den letzten drei Monaten. Die Daten beziehen sich auf die Alterskohorte von 16 bis 74 Jahren. - Zur Ermittlung der Bargeldauszahlungsstellen wurde auf Daten der Deutschen Bundesbank, der Bankenverbände, des EHI Retail Institutes sowie auf Pressemitteilungen zurückgegriffen. (dpa/rs/rw)

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