Viel Lärm um wenig

Offshore-Dienstleister sind drittrangig

16.09.2004
Von Detlef Scholz
IT-Service-Anbieter wie Wipro, Tata oder Infosys werden nur einen relativ kleinen Marktanteil in Westeuropa erobern. In diesem Jahr beträgt er etwa 1,3 Prozent, wie aus einer IDC-Studie hervorgeht.

Für viele Marktbeobachter ist das ein überraschend geringer Anteil. Um so mehr, wenn man die "Geräuschkulisse", die sich um Offshoring gebildet hat, heranzieht. IDC fand heraus, dass der größte OSP (OffshoreOffshore Service Provider) weniger als 200 Millionen US-Dollar in Westeuropa umsetzt. "Selbst der größte indische OSP ist drittrangig in Westeuropa", so die Analysten. Alles zu Offshore auf CIO.de

Die geringe Marktpräsenz der OSPs bedeutet jedoch keineswegs, dass die Offshore-Verlagerung von IT-Services nicht erfolgreich wäre. Und die Niedrig-Lohn-Länder erhöhen fortlaufend ihre Marktaktivitäten in Westeuropa. Doch die europäischen Auftraggeber tendieren eher dazu, "reguläre" Service-Provider wie IBMIBM oder CSC zu betrauen. Zudem haben viele europäische Unternehmen und Organisationen, hauptsächlich Finanzdienstleister, ihre eigenen Töchter in Indien oder Osteuropa und Russland gegründet. Alles zu IBM auf CIO.de

Laut IDC ist Westeuropa im Bereich IT-Services in zwei Zonen aufgeteilt. Auf der einen Seite ist Großbritannien, einer der frühen Offshorer. Die IT-Provider des Kontinents haben sich dagegen in Niedrig-Lohn-Ländern wie Irland und Spanien angesiedelt und von dort aus den Markt bearbeitet. Hinzu kommt, dass durch regionale Unterschiede innerhalb eines Landes finanziell interessante Nearshore-Bereiche entstehen.

Das Auftreten der OSPs hat nach Meinung der IDC-Analysten die IT-Service-Branche verändert. Die Formenvielfalt der Angebote hat durch sie zugenommen. Indische OSPs werden es jedenfalls zunehmend schwerer haben, Kontinentaleuropa zu erobern.

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