Mittel- und Osteuropa konkurriert mit Indien

Offshoring an neuen Ufern

21.07.2006
Von Tanja Wolff

In Asien sieht die Situation anders aus. Obwohl sich in Indien und China nur ein kleiner Teil der ausgebildeten Fachkräfte für einen qualifizierten Einsatz bei einem Insourcer eignen, ist ihre absolute Zahl immer noch höher als in anderen Offshore- und Nearshore-Standorten.

MOE ohne IT-Spezialisierung

Viele IT-basierten Dienstleistungen verlangen Kenntnisse in technischen Prozessen und die Fähigkeit, abstrakte Probleme zu lösen. Daher sind Absolventen technischer, mathematischer sowie naturwissenschaftlicher Studiengänge besonders gefragt. In MOE haben viele Studenten das Interesse an den Fachbereichen verloren. So lag beispielsweise der Anteil der Informatik-Absolventen in Russland im Jahr 2003 bei 2,5 Prozent und damit deutlich unter dem westeuropäischen oder indischen Schnitt. Für Indien wird die Zahl auf 5,7 Prozent geschätzt.

Laut der Studie sind Unternehmen aus den USA und Großbritannien die führenden Nachfrager nach Offshore-Dienstleistungen. Mehr als 70 Prozent aller europäischen Offshoring-Ausgaben werden in Großbritannien oder Irland getätigt. Deutschland, Österreich und die Schweiz kommen zusammen nur auf einen Anteil von neun Prozent.

Neue Prozesse

Der Analyse zufolge beschränkt sich Offshoring schon lange nicht mehr nur auf einfache Programmieraufgaben und Call-Center. Auch komplizierte und komplexe Prozesse werden ins Ausland verlagert, wo zunehmend die Kompetenz dafür wächst. Beispielsweise schätzt das Beratungsunternehmen Forrester, dass bis 2010 knapp 39.000 Jobs in der Rechtsberatung aus den USA in Offshore-Standorte verlagert werden.

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