Öl made in Österreich

OMV entdeckt heimische Lagerstätten neu

11.04.2017

Das Areal in Österreich ist damit auch ein Testlabor für den Öl- und Gasabbau in anderen Teilen der Welt. Die heimischen Reserven reichen noch 15 bis 20 Jahre - ein Zeitfenster, das sich dank besserer Technologien regelmäßig nach hinten verschiebt. "Wir sind Weltklasse in der Pflege von Lagerstätten", sagt Oswald.

Gasförderung in Niedersachsen

Auch in Deutschland könnten die konventionellen Lagerstätten in ein, zwei Jahrzehnten erschöpft sein. Allerdings schlummert laut Bundesanstalt für Geowissenschaften reichlich Schiefergas und auch Schieferöl in den deutschen Tiefen. Aktuell stammen in der Bundesrepublik etwa acht Prozent des Gasbedarfs aus heimischen Lagerstätten. "Bis vor rund zehn Jahren war der Anteil doppelt so hoch", sagt die Sprecherin des Bundesverbands Erdöl, Erdgas und Geoenergie (BVEG), Miriam Ahrens. Fast das gesamte deutsche Gas wird in Niedersachsen gefördert. Beim Erdöl beträgt der Versorgungsanteil aus heimischen Quellen nur zwei Prozent. Wichtigste Quelle ist seit fast 30 Jahren die Offshore-Plattform Mittelplate im Wattenmeer.

Die österreichische Bohrkampagne ist zwar nur ein winziger Tropfen im Ölmarkt, aber das erhoffte Förderplus liegt zumindest im Trend. Die Internationale Energieagentur IEA mahnte jüngst Investitionen in den Ölmarkt an, damit die Nachfrage auch nach 2022 noch erfüllt werden kann. Wenn weltweit nicht wieder mehr investiert werde, drohe wegen des großen Bedarfs vor allem in Asien erneut ein sprunghafter Anstieg der Preise, warnte die IEA in ihrem Fünf-Jahres-Ausblick.

Der Bohrturm von Bernhardsthal wird bald wieder umziehen - ab- und aufgebaut wird er in jeweils nur drei Tagen. Dann wird in der Nähe des bisher ertragreichsten Feldes gebohrt. Ein normaler Fund ist nur eine Notiz in der Mitarbeiterzeitung wert. Doch bei einem großen Fund "gibt es schon ein Festle", schmunzelt Oswald. (dpa/rs)

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