Accenture, Capgemini, Cognizant

Outsourcing ändert sich massiv

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Dramatische Auswirkung hat das nach Ansicht von HfS Research erst einmal auf die Anbieter. „Deren Chefs werden geschockt sein von unserer Erkenntnis, dass 80 Prozent ihrer Kunden nur noch Standardprozesse einkaufen wollen“, heißt es in der Studie. Vorbei sind demnach die Zeiten, in denen die Anwender große Hoffnungen in exklusive, maßgeschneiderte und vermeintlich entscheidende Wettbewerbsvorteile verheißende Prozesse setzen. Inzwischen störe es die Firmen kaum noch, wenn ihre schärfsten Rivalen am Markt die gleichen Tools fürs Expense-Management oder Zahlungseingänge verwendeten. „Sie wollen einfach nur Prozess-Flows hoher Güte haben, die sie wirksam und effizient einsetzen können“, berichten die Autoren.

Accenture, Capgemini und Cognizant am Ball

Keinen Zweifel haben sie deshalb an der Nachfrage nach Business Platforms und notwendigen Anstrengungen der Provider, diese auch anbieten zu können. „Der Business Platform-Markt ist in einer sehr frühen Entwicklungsphase – vor allem aus Sicht IT-orientierter Provider, die auf Basis ihrer technologischen Expertise in den BPO-Markt einsteigen wollen“, heißt es weiter in der Studie. „Die Provider werden schwer investieren müssen, um leistungsfähige Business Platforms aufzubauen.“

Bewegung in dieser Richtung beobachtet HfS aber bereits. Capgemini etwa habe bereits die Plattform „Smart Energy Services“ aufgebaut, Infosys sei bereits mit etwa zehn Angeboten im Markt vertreten. Cognizant arbeite mit einem führenden US-amerikanischen Telekommunikationsanbieter und mit dem Pharmakonzern Eli Lilly in dieser Richtung zusammen. Die Übernahme von Zenta durch Accenture deute darauf hin, dass für den Immobilienmarkt eine Business Platform aufgebaut werde.

Die Herausforderung für die Provider sei indes groß. Man werde selbst investieren müssen, ohne einfach wie bisher Start- und Lizenzgebühren der Kunden für die Refinanzierung erheben zu können. Bei manchen Anbietern seien massive technologische Upgrades und betriebliche Veränderungen nötig, so die Analysten.

Der Artikel „What Are Business Platforms And Why Do They Represent The Future of Outsourcing?” auf der HfS-Research-Homepage fast die Studienergebnisse zusammen.

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