Mehr Abschlüsse - aber weniger Volumen

Outsourcing-Markt geht in die Knie

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Der Outsourcing-Markt in Europa ist im ersten Quartal eingebrochen. Megadeals bleiben aus, denn Unternehmen schließen derzeit fast nur Auslagerungsverträge mit geringen Vertragswerten ab. Laut einer aktuellen Analyse des Marktforschers TPI wollen sie auf diese Weise in der Wirtschaftskrise kurzfristig IT-Kosten senken.

Derzeit lagern immer mehr Unternehmen in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) ihre IT oder Teile davon an Outsourcing-Dienstleister aus. Trotzdem ist der Outsourcing-Markt im ersten Quartal 2009 gegenüber dem vierten Quartal 2008 um 15 Prozent geschrumpft.

Vertragswerte bei der IT-Auslagerung schrumpfen

Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Firmen, die derzeit Outsourcing-Verträge unterzeichnen, wollen damit in erster Linie kurzfristig ihre IT-Gesamtbetriebskosten senken. Das geht aus aktuellen Zahlen des internationalen Beratungs- und Marktforschungsunternehmens TPI hervor. Im sogenannten TPI Index werden weltweit alle Outsourcing-Verträge erfasst, deren Volumen 20 Millionen Euro übersteigt. Er wird vierteljährlich erstellt.

Im ersten Quartal 2009 entfallen 68 Verträge auf die EMEA-Region, das sind acht mehr als im Quartal davor. Während die Anzahl der Verträge also leicht anstieg, sank der durchschnittliche Gesamtvertragswert um 29 Prozent von 148 Millionen Euro auf 105 Millionen Euro. Das Gesamt-Volumen der Outsourcing-Verträge verringerte sich von 8,4 Milliarden Euro im vierten Quartal 2008 auf jetzt 7,1 Milliarden Euro.

Weltweit sind im ersten Quartal 2009 141 Verträge mit einem Gesamtwert von 15,4 Milliarden Euro abgeschlossen worden. Im Quartal davor waren es 160 Verträge im Wert von 19 Milliarden Euro.

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