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Pannen und Pleiten bei Cloud Storage

04.05.2011
Von Hartmut  Wiehr

Cirtas hat nun überraschend bekannt gegeben, dass man sich aus dem Geschäft mit Cloud Storage zurückziehen wird. Ein großer Teil der Angestellten wurde entlassen, mehrere Investoren haben sich und – sofern noch möglich – ihr Geld zurückgezogen. Das, was von der Firma noch übrig ist, soll einer "Re-Organisierung" unterzogen werden. Die offizielle Version lautet, man hätte einiges gelernt und wolle das auch umsetzen. Aber nicht jetzt, sondern irgendwann in der Zukunft. Alles spricht dafür, dass man den Verkauf des verbliebenen "intellektuellen Eigentums" plant, um so die verbliebenen Investoren zu entschädigen.

Auch EMC und Iron Mountain ohne Fortune

Dieses Signal kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem der Archivierungsanbieter Iron Mountain seine Lösungen für "Virtual File Storage" und "Archive Service Platform" eingestellt hat. Sie galten als zu teuer und nicht konkurrenzfähig gegenüber Amazon Web Services und Nirvanis, wie Derrick Harris von der Analystengruppe GigaOM berichtet. Iron Mountain will weiter im Geschäft mit Cloud Storage bleiben, sagt aber nicht, wie und mit was.

Dass das Umfeld für Speichern von Geschäftsdaten in einer Public Cloud nicht gerade rosig aussieht, konnte man schon aus dem Verhalten des Speichergiganten EMC entnehmen. Dieser war 2009 mit einer Ankündigung für einen Cloud Storage Service an die Öffentlichkeit getreten. Doch schon im darauffolgenden Jahr wurde der Dienst wieder eingestellt, noch bevor er in konkrete Angebote für potenzielle Kunden umgesetzt worden war.

Der Grund für diese Negativserie liegt auf der Hand: Die angesprochenen Unternehmen zögern oder weigern sich ganz einfach, ihre Daten außer Haus zu geben und in irgendwelchen fremden Rechenzentren zu speichern. Und diese Haltung gilt offenbar nicht nur für den exklusiven Bereich der geschäftskritischen Informationen. Im Falle von Cirtas ist zu vernehmen, Kunden hätten sich über die geringe Performance und Stabilität der Datenübertragung zwischen Unternehmen und externem Standort der Public Cloud beklagt.

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