Wirtschaftskrise als Treiber

Performance Management nimmt Fahrt auf

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Performance Management-Prozesse müssen in immer höherem Tempo immer komplexeren Herausforderungen standhalten. Die Analysten des Business Application Research Center (BARC) beobachten in einer aktuellen Studie einen deutlichen Zuwachs an Beschleunigung, Komplexität und Manpower.

Weltweit setzen Unternehmen darauf, ihr Performance ManagementPerformance Management (PM) zu verbessern - unabhängig von der Unternehmensgröße. Dabei beziehen sie in diesen Prozess immer mehr Mitarbeiter ein, insbesondere in die jeweils als besonders wichtig erachteten Felder. Auch an der Leistungsfähigkeit ihrer Software feilen die Firmen, stellen die Analysten von BARC fest. So scheint die Vorherrschaft von Excel-Tabellen beim Reporting allmählich zu Ende zu gehen. Alles zu Performance Management auf CIO.de

Stärkster Treiber für das zunehmende Engagement in Sachen PM ist die Wirtschafts- und Finanzkrise. Mehr als ein Drittel der Befragten benennen die Turbulenzen in der Weltökonomie als eine aktuelle Herausforderung. Damit einher geht bei den Befragten die Empfindung, immer komplexere Aufgaben bewältigen zu müssen. Anspruchsvoller als ehedem scheint es zu sein, Geschäftsprozesse zu planen, die Kosten im Griff zu behalten und die Zukunft zu vorherzusagen. Entsprechend gestiegen sind die Bemühungen im Bereich Planung, Budgetierung und Forecasting. In einem großen Unternehmen sind mittlerweile durchschnittlich 164 Mitarbeiter in diesen PM-Prozess involviert, vor drei Jahren kamen Konzerne noch im Schnitt mit 102 Mitarbeitern aus. In kleineren und mittleren Unternehmen ist der Anstieg weniger drastisch, was an der geringeren Betroffenheit oder den fehlenden Möglichkeiten zum Gegensteuern liegen mag. Mittlere Unternehmen beziehen etwa 30 Mitarbeiter in den Performance-Management-Prozess ein; in kleinen Firmen sind es sieben Mitarbeiter.

Langfristig Konsolidierung zu erwarten

Über alle PM-Prozesse und Unternehmensgrößen hinweg beobachtet BARC in den vergangenen drei Jahren einen Anstieg der involvierten Mitarbeiter um 30 Prozent. Beim genaueren Blick offenbaren sich allerdings große Unterschiede in den Prioritäten. Große Unternehmen setzen nicht nur bei Planung, Budgetierung und Forecasting mehr als doppelt so viele Mitarbeiter ein wie vor drei Jahren, sondern auch in den Bereichen ComplianceCompliance, Risikomanagement, Legale KonsolidierungKonsolidierung sowie Finanz-Reporting. Mittlere Firmen legten beim Strategiemanagement spürbar eine Schippe drauf, kleine Unternehmen allgemein beim ReportingReporting. Alles zu Compliance auf CIO.de Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Reporting auf CIO.de

Noch schließen die Firmen ihre PM-Lücken also mit gesteigerter Manpower. BARC prophezeit allerdings, dass dies ein vorübergehender Trend ist. Langfristig sei von einer Konsolidierung durch Integration und Automatisierung auszugehen. "Ein kleineres, konzentriertes Team kann dabei Gesamtprozesse kontrollieren, während ein größere Mitarbeiterzahl Analysen und Performance Management als Anwender nutzen", heißt es in der Studie.

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