Dienste wie PayPal und Ebay im Visier

Phishing: Immer schneller, immer zielgenauer

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Phisher sind immer eine Nasenlänge voraus: Hatten ihre Seiten noch vor wenigen Jahren eine Lebensdauer von rund einer Woche, sind sie heute nach einer Stunde schon wieder dicht. Und: Sie suchen sich immer zielgenauer vermögende Opfer, die Banktransaktionen über das Internet abwickeln. Das meldet der Marktforscher Gartner.

2,8 Milliarden US-Dollar - auf diese stolze Summe belaufen sich die Schäden aus Phishing-Attacken in den USA im vorigen Jahr. Nach den Daten von Gartner hat sich die Menge der Angriffe seit 2004 fast verdoppelt.

In diesem Zeitraum haben die Phisher ihre Methoden verfeinert und scheinen bei der Auswahl ihrer Opfer ständig dazuzulernen. Wie Gartner berichtet, verlieren zwar immer weniger Leute auf diese Weise Geld - aber die, die Phishern ins Netz gehen, werden um immer größere Beträge gebracht. In Zahlen ausgedrückt: Bei gelungenen Angriffen erbeuteten die Betrüger 2006 fünf Mal so viel Geld wie im Jahr zuvor.

Neun betrügerische Mails pro Monat

Das liegt daran, dass sie besserverdienende Menschen mit einer Affinität zu Online-Banking anpeilen. Die Analysten sprechen von einer "Zielgruppe" ab 100.000 US-Dollar Jahreseinkommen. Diese Befragten haben im vorigen Jahr nach eigenen Angaben 112 Mails erhalten, die sie selbst als Phishing-Mails einstufen. Der Durchschnitt aller befragten User berichtet von 74 solcher Mails.

Nach eigenen Worten haben die Gutverdiener, die auf betrügerische Sendungen hereingefallen sind, im Schnitt 4.362 US-Dollar verloren.

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