SAP-Plattform als Sparwunder

Postbank schnappt sich DB Payments

06.04.2004
Von Thomas Zeller

Geheimwaffe SAP

Für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs setzt die Postbank auf eine Software, die das Unternehmen gemeinsam mit SAP entwickelt hat. Mit ihr soll sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Buchungen von Girokonten verdoppeln. Dadurch könnten sich die Kosten beim Transaktionsbanking um 30 Prozent verringern. Erstmals sollen Banken nun die Möglichkeit haben, Buchungen rund um die Uhr vorzunehmen. In das Projekt seien etwa 200 Millionen Euro investiert worden, so das Unternehmen. Innerhalb von drei Jahren sollen sich die Kosten amortisiert haben.

Das Transaktionsgeschäft soll neben dem Privatkundengeschäft das zweite strategische Standbein der Postbank werden. Das Unternehmen ist mit 11,5 Millionen Kunden die größte Retailbank Deutschlands. Die Postbank erwartet aus der Kooperation mit den Großbanken in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Steigerung ihrer Bruttoerträge um 10 bis 20 Prozent. Noch wird jedoch kein Ergebnisbeitrag ausgewiesen.

Größter Gesamtanbieter im Zahlungsverkehr bleiben die Sparkassen und Landesbanken mit einem Marktanteil von rund 37,5 Prozent. Allerdings wickeln sie ihren Zahlungsverkehr nicht auf einer gemeinsamen Plattform ab. Zweitgrößter Anbieter bleibt weiterhin die DZ Bank. Sie hatte erst im vergangenen September ihr Transaktionsinstitut für Zahlungsdienstleistungen (TAI) gestartet. Das Unternehmen bietet seine Dienste ebenfalls Dritten an und hatte auf Deutsche und Dresdner Bank als Kunden gehofft. Nun ist das TAI ins Hintertreffen geraten. In der Branche wird sogar schon über Gespräche mit der Postbank spekuliert. Dies wollte ein Postbank-Sprecher jedoch nicht kommentieren.

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