Strategien


Analytics-System bei der Deutschen Bahn

Predictive Maintenance spart Geld

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Innovationsprojekt ohne RoI-Zwang

Wenn ein Güterzug ausfällt, kann das leicht Hunderttausende von Euro kosten. Und auch wenn eine einwandfrei funktionierende Lok wegen einer unnötigen Wartung stillsteht, geht dem Logistikunternehmen Umsatz verloren. Wie Schwarzer anmerkte, gelang es dem in derselben Branche wie DB Schenker tätigen US-Unternehmen Union Pacific, durch eine datengestützte Wartungsoptimierung rund 100 Millionen Dollar pro Jahr einzusparen.

Das muss die DB-Schenker-Führung beeindruckt haben. Jedenfalls rief sie vor zwei Jahren das Innovationsprojekt "Smart Freight Asset" ins Leben. Das Vorhaben wurde als Workshop im Rahmen der DB-eigenen Innovationsinitiative "MovingIDEAS" behandelt und musste damit keinen Business Case oder Return on Investment (RoIRoI) nachweisen. Wie jedes Innovationsprojekt bei der Deutschen Bank war es kurz - es dauerte etwa sieben Wochen - und endete mit einem "Showcase", also einem vorzeigbaren Ergebnis. Die Projektleitung übernahm das Innovations-Management von DB Systel. Alles zu ROI auf CIO.de

Die Ausgangsfrage lautete: Wie können wir aus den vorliegenden Bestandsdaten einen Mehrwert generieren? Und im zweiten Schritt: Welche Daten brauchen wir darüber hinaus, um verlässliche Aussagen über das künftige Verhalten eines Maschinentyps zu treffen?

Zielarchitektur für Sensordaten

Um die Antworten zu verfeinern, nahm DB Systel 2014 weitere Predictive-Analytics-Projekte in Angriff, darunter "TecLok" für DB Schenker Rail. Dessen Business-Ziel formulierte Schwarzer so: "Wir wollten ein Predictive-Analytics-Modell aus Diagnose- und Zusatzdaten entwickeln, das eine bessere Maintenance der Loks ermöglicht."

Damit verbunden war das technische Ziel, eine Zielarchitektur zur Verarbeitung von Sensordaten zu skizzieren. Sie musste mit der in einer Vorstudie erstellten Gesamtarchitektur korrelieren. Zentraler Bestandteil der Zielarchitektur war ein prototypischer Massendatenspeicher mit Anbindung an das DataLab. Wie Schwarzer verriet, sind die von DB Schenker Rail genutzten Güterzug-Loks bereits mit rund 300 Sensoren ausrerüstet, von denen sich derzeit 60 "abgreifen" ließen.

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