Umzug für den Job

Pro und Contra eines Standortwechsels

Julia-Eva Seifert ist freie Journalistin in Mainz.
Traumjob und Karriere sind mitunter nur durch einen neuen Job und Umzug zu realisieren. Welche Vor- und Nachteile ein Standortwechsel hat, lesen Sie hier.
Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob ein Umzug für den Job für Sie infrage kommt, sollten Sie vorab so viele Informationen wie möglich sammeln.
Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob ein Umzug für den Job für Sie infrage kommt, sollten Sie vorab so viele Informationen wie möglich sammeln.
Foto: Drazen Zigic - shutterstock.com

Ob Beschäftigte für einen neuen Job umziehen, hängt unter anderem davon ab, an welcher Stelle ihrer Karriere sie sich befinden. Berufsanfänger, die gerade das Studium oder die Ausbildung abgeschlossen und noch keinen Lebenspartner und eigene Kinder haben, sind häufig leichter davon zu überzeugen, für ein Stellenangebot die Stadt zu wechseln.

Ein weiterer Faktor ist eine eigene Immobilie. Arbeitnehmer, die sich dazu entschlossen haben, eine Wohnung zu kaufen oder gar ein Haus gebaut haben, sind in der Regel deutlich schwerer davon zu überzeugen, für den Job umzuziehen. Zwar bliebe die Möglichkeit, die eigene Immobilie zu vermieten, doch wäre das mit weiterem Aufwand verbunden.

Aber auch Arbeitnehmer, die eigentlich sehr standorttreu sind, ziehen in bestimmten Situationen einen Jobwechsel und einen Umzug an eine andere Lokation in Betracht. So könnte es beispielsweise sein, dass der aktuelle Standort, an dem sie arbeiten, von einer Betriebsschließung betroffen ist. Um dann trotzdem noch weiterhin für den Arbeitgeber tätig zu sein, könnte ein Wechsel an einen anderen Standort notwendig werden. Abhängig davon, wie gut das Verhältnis zum Arbeitgeber und die Konditionen im aktuellen Job sind, kann der TransferTransfer durchaus eine überlegenswerte Alternative sein. Alles zu Jobsuche auf CIO.de

Hin und wieder lässt es sich aber auch einfach nicht vermeiden, den Arbeitsort zu wechseln. Manche Karrieresprünge erfordern es schlicht und ergreifend, dass man örtliche Flexibilität zeigt, weil die ersehnte Position - und damit der berufliche Fortschritt - nicht in der Nähe zum aktuellen Wohnort zu finden und zu realisieren sind. Das gilt vor allem dann, wenn man eher ländlich wohnt - in Großstädten oder Ballungsgebieten ist die Auswahl an interessanten Jobs und Karrieremöglichkeiten häufig größer. Auch in diesem Fall kann es sich lohnen, für den Job einen Umzug zumindest einmal zu durchdenken.

Umzug für den Job: Finanzielle Folgen kalkulieren

Wer täglich mehrere Kilometer pendeln muss, könnte von einem Umzug näher an den Arbeitsplatz finanziell profitieren. Das gilt vor allem für diejenigen Pendler, die nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern mit dem eigenen PKW jeden Tag die Fahrt an den Arbeitsplatz antreten.

Auf der anderen Seite steigen in der Regel die Mietpreise je näher man einer Großstadt kommt. Auch bei den derzeitigen Preisen für Treibstoff könnte der Effekt damit verpuffen oder gar ins Gegenteil umschlagen, so dass Sie am Ende finanziell schlechter gestellt sind. Ist der Umzug allerdings mit einer Gehaltserhöhung verbunden, weil sie nun eine höhere Position bekleiden, könnte es sich finanziell wiederum lohnen.

Unser Tipp: Spekulieren Sie nicht lange, sondern nutzen Sie einen Lebenskostenrechner und verschaffen Sie sich mit ein paar Klicks einen Eindruck davon, ob sich der Umzug für den Job in Ihrem Fall lohnen könnte. Diese Art von Rechner bieten Banken und Vergleichsportale kostenlos im Internet an.

Arbeitnehmer, die bereit sind, für den Job umzuziehen, sollten sich überlegen, ob es zumindest für einen kurzen Zeitraum nicht auch eine andere Alternative gibt. Wer noch in der Probezeit in eine andere Stadt wechselt, könnte sich unter Umständen von seinem neuen Arbeitgeber zu abhängig machen. Gerade bei größeren Entfernungen zum vorherigen Wohnort - und damit einer größeren Belastung bei einem erneuten Umzug - besteht die Gefahr, dass man sich im neuen Job mit Umständen zufrieden gibt, die man unter anderen Umständen nicht akzeptieren würde.

Mit anderen Worten: Statt sofort für den Job umzuziehen, kann es sinnvoll sein, zunächst einige Wochen oder Monate - vielleicht sogar die gesamte Probezeit - abzuwarten und erst dann zu entscheiden, ob man sich wirklich langfristig an den Arbeitgeber binden möchte.

Umziehen für den Job: Arbeitgeber-Informationen sammeln

Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob ein Umzug für den Job für Sie infrage kommt, sollten Sie vorab so viele Informationen wie möglich sammeln. Lesen Sie im Netz, welche Bewertungen Ihr neuer Arbeitgeber von anderen Mitarbeitern und Bewerbern erhalten hat. Und schauen Sie nicht nur auf die Homepage des Unternehmens, denn die ist subjektiv eingefärbt, sondern recherchieren Sie stattdessen in Zeitungsartikeln oder den sozialen Netzwerken, wie es um ihren neuen Arbeitgeber bestellt ist.

Noch ein Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie für den Job die Umzugskisten packen sollen, gibt es noch eine weitere Alternative, die jedoch nicht bei allen Jobs möglich ist: Sprechen Sie mit ihrem Arbeitgeber, ob Sie möglichst häufig im Home-Office arbeiten können. Vielleicht ist es während der ersten Phase der Einarbeitung noch nicht so häufig möglich, aber nach einigen Wochen, wenn Sie die Abläufe beherrschen und eine Idee von den Tätigkeiten haben, könnte das möglich sein. So müssen Sie zwar noch pendeln, die Strecke aber zumindest nicht jeden Tag fahren. Das kann Sie entlasten und die Entscheidung, ob Sie für den Job wechseln sollen, noch ein wenig aufschieben. (pg)

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