IT-Manager wetten

Process Mining deckt versteckte Kosten auf

19.05.2016
Von Camillo C. Zbinden und Stefan Weber

Der Fall PostFinance

Die PostFinance AG hat den aufgezeigten Lösungsansatz mit Process Mining im Rahmen eines Proof of Concept mit einer innovativen Softwarelösung von Celonis angewendet. Dies wurde möglich, da PostFinance seine Geschäftstätigkeit seit 2007 konsequent an den E2E-

Prozessen ausrichtet. In einer ersten Phase definierte PostFinance die zu untersuchenden Prozesse: Kontoeröffnungsprozess, Einkaufsprozess, Rechnungsprozess.

Aufgrund der definierten Prozesse konnten mit den Spezialisten die darunterliegenden Applikationen, Systeme, Ereignisdaten und Schnittstellen identifiziert werden. Spezialisten waren erforderlich, da ein Verständnis der verfügbaren Daten und Schnittstellen vorhanden sein musste.

Die Schnittstellen waren klar abgegrenzt, und die Zuführungen aus den Umsystemen erfolgten "near-realtime" als Import/Export. Die Lösung bot zudem die Option der Datenanonymisierung, um Sicherheits- und Datenschutzproblemen vorzubeugen. Gleichzeitig wurde aber auch das Fach in die Pflicht genommen, möglichst konkrete Zielsetzungen und Fragestellungen hinsichtlich des Optimierungspotenzials zu definieren. Stimmen die Prozessskizzen und Diagramme nach BPMN grundsätzlich mit den real gelebten Prozessen überein?

Wie lange dauert für den Endkunden eine Kontoeröffnung? Wo existieren unnötige Prozessschleifen? Inwieweit werden die existierenden Compliance-Vorschriften zum Maverick Buying (Beschaffungen außerhalb der standardisierten Beschaffungswegen) im Einkaufsprozess eingehalten? Wo werden nach dem Bestellantrag noch Preise korrigiert? Wie hoch sind die Obligos (ausgelöste Bestellungen, die noch keine Rechnung haben)?

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