Projektmanagement


BARC analysiert Produkte

Projektmanagement-Software im Test

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Ein erster Bereich ist der Project Lifecycle Support. BARC bewertet hier elf zeitliche Stufen von der Ideenentwicklung über diverse Planungs- und Controllingphasen bis hin zur Administration. Jeweils gibt es von den Experten bis zu fünf Sterne, also maximal 55. Beim Lesen der Auswertung ist zu bedenken, dass manche Lösungen bestimmte Phasen wie etwa das Portfolio Controlling nicht unterstützen und hier gar nicht punkten. Ein Makel ist dies logischerweise nur für Anwender, in deren Anforderungen diese Funktionalitäten eine Rolle spielen.

Microsoft: Nur 40 von 55 Sternen

Mit 49 von 55 Sternen ist die Lösung aus dem Hause Changepoint klarer Punktsieger. Unternehmen, für die alle erdenklichen Phasen im Projektlebenszyklus von Bedeutung sind, fahren also mit diesem System fast garantiert unfallfrei. Von den Branchenriesen schneidet Microsoft mit dem Project Server 2010 und fehlenden 15 Sternen am schlechtesten ab. Oracle fehlen mit Primavera P6 EPPM elf Sterne, der SAP Suite neun.

Ein zweiter Analyseteil hat ein funktionelles Augenmerk und gewichtet verschiedene Merkmale wie etwa Scope, Zeit, Kosten, Qualität und Risiko auf einer Prozentskala. Oracle besticht hier mit zwei Maximalwertungen in den Bereichen Zeit und Risiko, erreicht aber nur um die 40 Prozent in den Kategorien Qualität, Wissensverarbeitung und Kundenfreundlichkeit. Hier erreicht SAP 100 Prozent und erzielt insgesamt eine ausgewogenere Bewertung. Microsoft erreicht keine derartigen Spitzen und weist einige Mängel unter anderem ebenfalls in der Kundenfreundlichkeit auf. Im Vergleich zu Oracle in den zentralen Kategorien fehlt zumeist ein Quäntchen, insgesamt erscheint Microsoft aber sogar etwas solider aufgebaut.

Lifecycle-Sieger Changepoint hinterlässt auch hier insgesamt einen hervorragenden Eindruck – mit zwei aus Sicht vieler Anwender erheblichen Aussetzern: nur jeweils 50 Prozent bei Zeit und Qualität. Einige weitere Lösungen schieben sich hier ins Blickfeld. Projectile etwa erreicht 100 Prozent in den stets relevanten Kategorien Kosten und Qualität.

Garantiertes stimmiges Preis-Leistungsverhältnis also bei Projectile – mit einer eklatanten Schwäche im Portfoliomanagement. Dabei sind die Schwachpunkte der hier genannten Lösungen insgesamt relativ zu betrachten, denn einzelne der 24 von BARC untersuchten Systeme fallen mit mehreren unterirdischen Wertungen aus Anwendersicht glatt durch.

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