Business Performance Management

Prozesse steuern in Echtzeit

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Ohne Business Intelligence geht nichts

Eine leistungsstarke BI-Komponente darf allerdings auf keinen Fall fehlen. „Der Einsatz von Teillösungen spezialisierter Anbieter macht nur im Zusammenhang mit einer BI-Infrastruktur Sinn, die konsistente Daten und Metadaten zur Verfügung stellt und so den Integrationsaufwand in Grenzen hält“, schreiben die Experten der Gartner-Group im „Market Focus: Corporate Performance Management“.

Dem klassischen BI-System fällt dabei die Rolle des Überwachens zu – Planen und Steuern geraten erst unter dem CPM-Blickwinkel in den Fokus. Denn während BI-Systeme zwar differenzierte Analysen, Modellrechnungen und Simulationen erlauben, sind sie grundsätzlich auf die Auswertung vergangener Ereignisse gerichtet. Ob und wie die Resultate in die künftige strategische Planung einfließen bleibt nicht selten dem Zufall überlassen – denn es fehlte bisher sowohl an einem strukturiertem Regelwerk als auch an Softwarelösungen, um die Ergebnisse für die zeitnahe Planung zu nutzen.

Schnell und besser auf Probleme reagieren

Natürlich muss der CPM-Zyklus der Dynamik des jeweiligen Marktes und der Kunden angepasst sein – wöchentlich oder täglich statt quartalsweise oder monatlich. Dabei geht es nicht nur um Geschwindigkeit, die CPM auch den irreführenden Namen „Realtime-BI“ einbracht hat. Denn CPM fügt dem retrospektiven BI-Blickwinkel zwei wesentliche Elemente hinzu: Auf der einen Seite bilden CPM-Systeme die Brücke zwischen der Formulierung und der Umsetzung strategischer Unternehmensziele, auf der anderen Seite sorgt der geschlossene Regelkreis (Closed-Loop) dafür, dass die Ergebnisse der Analyse zu definierten, nachvollziehbaren und schnellen Reaktionen führt. Es passiert also mehr als das Ausdrucken von Statistiken, wenn strategische KPIs aus dem Ruder laufen. Diese Reaktionen können sowohl durch manuellen Eingriff als auch automatisiert durch „Entscheidungsmaschinen“ erfolgen.

So basiert beispielsweise ein simples CRM-System für die Planung und Verwaltung von Kundenkontakten auf verschiedenen Kontaktstufen:
– Habe die Kontaktdaten
– Hatte schon Kontakt mit Kunden
– Kenne die Anforderung des Kunden
– Kenne das Budget des Kunden
– Habe ein Angebot geschrieben

Aus der Erfahrung – als Auswertung des BI-Systems – lassen sich relativ genaue Prognosen darüber treffen, auf welcher Stufe des Kundenkontakts mit welcher Prozentzahl an Abschlüssen zu rechnen ist.

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