Web-Analysen verändern Marketingstrategien

Ran an den Kunden mit BI

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Florian Haarhaus, Deutschland-Chef von Alterian, macht zwei Gründe für die Zurückhaltung aus. Zum einen bestünden daten- und verbraucherschutzrechtliche Vorbehalte. „Diese Bedenken sind nachvollziehbar, obwohl das Risiko durch eine entsprechende Opt-in-Strategie einfach auszuräumen ist“, so Haarhaus.

Alternativen zu "CRM-Sauriern"

Zum anderen seien technologische Gründe verantwortlich. Im Kundenmanagement herrscht noch klassisches Customer Relationship Management (CRMCRM) vor. Haarhaus spricht von „monolithischen CRM-Sauriern“, die viele Unternehmen aus Angst um den Bedienkomfort nicht weiter aufrüsten wollen. Alles zu CRM auf CIO.de

Dabei biete der Markt inzwischen bezahlbare Alternativen, die ausgefeilte BI-Analyse beinhalten. Marketing-Plattformen, die Data Warehousing, Business Intelligence, CRM und Marketing in einer Nutzeroberfläche zusammenführen, gebe es inzwischen als Mietsoftware nach den „Software-as-a-Service“-Modell (SaaSSaaS) und als Stand-alone-Lösungen, die im Unternehmen betrieben werden könnten. Hinsichtlich Funktionalität und Performance sowie Return-on-Investment (ROIROI) seien diese Lösungen herkömmlichen und erweiterten CRM-Systemen überlegen. Alles zu ROI auf CIO.de Alles zu SaaS auf CIO.de

Dass sich die Anwender gerade hinsichtlich der Effektivität noch unsicher sind, zeigt eine vom Anbieter Coremetrics beauftragte Umfrage. 81 Prozent der befragten US-amerikanischen Unternehmen wünschen sich zwar einen gesteigerten Nutzen ihrer Marketing-Maßnahmen. Aber lediglich die Hälfte setzt tatsächlich Tools zur Online-Personalisierung ein. Auch die Umfrage von Alterian zeigt, dass sich 40 Prozent der Unternehmen überhaupt nicht oder nur minimal vorbereitet fühlen, um mit Analyse von Daten aus neuen MedienMedien gegenüber Wettbewerbern zu punkten. Top-Firmen der Branche Medien

Das Marketing-Beispiel verdeutlicht, dass BI auch jenseits des Controlling viele Versprechen für die Zukunft macht. Dass sich die entsprechenden Lösungen bislang nur teilweise auf dem Markt behaupten, hat eine Ursache aber immer noch in Mängeln vieler Angebote. In einer Umfrage des Beratungshauses Actinium Consulting unter 250 BI-Anwendern fordern 72 Prozent eine verbesserte Integrationsfähigkeit ein. 64 Prozent klagen über fehlende Benutzerfreundlichkeit, 60 Prozent über zu lange Implementierungszeiten.

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