Was die Presse schreibt

Reaktionen auf das iPad 2

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.

Man kann sich nun vorstellen, dass die beiden Leser erstens noch nie ein iPad in der Hand hielten, geschweige denn das iPad 2, und sich auch Zeile für Zeile durch die Berichte der Boulevardpresse über den Wiener Hofball ackern, um anschließend in bester Werner-Lorant-Manier deren Verfasser mit einem kräftigen "Interessiert mich nicht!" anzuschnauzen.

Das Online-Portal der Süddeutschen Zeitung fällt ein klar positives Urteil über den "zweiten Wurf" und blickt auf das iPad 2 vor allem in Bezug auf das Konkurrenzumfeld: "So erstaunlich es war, dass Apple es geschafft hatte, mit dem doch relativ lange erwarteten iPad die Konkurrenz regelrecht zu düpieren, umso erstaunlicher ist, dass die zweite Version der Konkurrenz schon wieder weit voraus ist, wie Steve Jobs mehrmals und nicht ohne Sarkasmus anmerkte. [...] "Der Vorsprung bezieht sich aber nicht nur auf die Technik. So durchgestylt wie Apple ist keine andere Elektronik-Firma, das geht von den Läden, die sich stets in bester Lage finden, bis hin zur Verpackung der Geräte." Apple sei es gelungen, eine "Geräte-Kategorie zu etablieren, an der sich bereits andere abgemüht haben, vor allem MicrosoftMicrosoft. Von dem Software-Konzern kommt bis heute kein überzeugendes Konzept für ein Tablet-PC-Betriebssystem." Alles zu Microsoft auf CIO.de

Das iPad 2 von der anderen Seite betrachtet

Zum gleichen Fazit kommen auch unsere IDG-Kollegen: "Unterm Strich kann das iPad 2 gelassen der Konkurrenz entgegenblicken. Viele neue Android-Modelle mit AndroidAndroid 3.0 holen endlich auf und werden ihre stolzen Käufer finden. Platzhirsch wird aber das iPad bleiben," schreibt Hans-Christian Dirscherl für die PC-WELT und benennt klar die Zielgruppe: "Wer bereits ein iPad 1 besitzt, der wird kaum einen wichtigen Grund finden, sein Gerät nun gegen ein iPad 2 umzutauschen. Apple-Fans werden dagegen sofort zugreifen, weil Apple mal wieder ein hochmodernes, hervorragend verarbeitetes und gut durchdachtes Gerät ausliefert. Oder man schenkt sein iPad 1 an einen Verwandten und gönnt sich das Nachfolgemodell selbst." Alles zu Android auf CIO.de

Haare in der Suppe sieht jedoch die Fangemeinde der PC-WELT bei Facebook: "iTunes, die wahrscheinlich wieder mal sehr eingeschränkte Codec-Unterstützung, das Bedienkonzept und die Abgeschlossenheit von iOS, der fehlende SD-Slot, kein USB, HDMI nur per Adapter, das veraltete 4:3-Format, kein GPS in der WLAN-Version usw," antwortet Daniel Gstöhl mit technischen Details aus der Zeit vor der "Post-PC-Ära" auf die Frage, was denn gegen das iPad spräche.

Bild.de schickte seinen Reporter Michael Gronau nach London, der auch das iPad 2 wie alle Kollegen vor Ort anfassen durfte: "Ich hatte das weiße Gerät in der Hand. Es ist wirklich ein ganz neues Gerät. Ein völlig anderes iPad-Gefühl." Richtig viel Fantasie haben die Synonym-Erfinder bei Deutschlands größtem Boulevardblatt aber nicht gehabt: "Zweipad" heißt das neue Modell da kalauernd im Aufmacherbild. Aber immerhin haben die Kollegen wieder etwas, dass sie gutt finden können, die Woche war für Bild.de bisher schwer genug. 1.356 Bild-Leser haben übrigens den Facebook-Knopf "Gefällt mir!" betätigt, der unter dem Artikel angebracht ist. Kommentare sind hier nicht möglich, uns hätte aber wirklich interessiert, was diese Ecke der Gesellschaft über das iPad denkt.

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