Neue Serverkühlung

Rechenzentrum - 70 Prozent weniger Energie

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Als Kühlmittel dient reines Wasser. Im Winter können die Server mit einer „Free Cooling"-Funktion direkt über die Außenluft gekühlt werden. Bis auf den Strombedarf von Pumpen und Rückkühlwerk wird dabei keine Energie für die Kälteversorgung der Server verbraucht.

Durch die intelligente Anlage verringert sich der CO2-Ausstoß um 38 Tonnen jährlich.
Durch die intelligente Anlage verringert sich der CO2-Ausstoß um 38 Tonnen jährlich.
Foto: Invensor

So steht dann auch die Abwärme des Blockheizkraftwerks vollständig zur Gebäudebeheizung zur Verfügung und spart damit zusätzlich Heizkosten. Durch die ganzjährige Abnahme der Wärme des Blockheizkraftwerks – im Sommer zum Kühlen und im Winter zum Heizen – erreicht das Modul eine Laufzeit von rund 8.000 Betriebsstunden pro Jahr. Auf diese Weise erzeugt die KWKK-Anlage jährlich rund 44.000 kWh Strom, der größtenteils direkt durch den Betrieb der Server verbraucht wird.

Überschüsse werden wieder ins Stromnetz eingespeist

Überschüsse aus der Stromerzeugung des Blockheizkraftwerks werden in das öffentliche Stromnetz eingespeist und natürlich vergütet. Die bisher zur Kühlung der Server eingesetzte stromintensive Kompressionskältemaschine konnte abgeschaltet werden, wodurch der Stromverbrauch der EDV-Anlage um 41.000 kWh auf 26.000 kWh pro Jahr sank.

Bezogen auf die vorher erforderlichen 111.000 kWh für Betrieb und Kühlung der Server konnte der Strombezug so um rund 77 Prozent verringert werden. Durch den geringeren Energieverbrauch wird auch die Umwelt geschont: Auf das gesamte Rechenzentrum bezogen, verringert sich der CO2-Ausstoß nach Angaben von Invensor um 38 Tonnen jährlich.

Neben den positiven Umwelt- und Kostenaspekten spielte auch die doppelte Ausfallsicherheit der KWKK-Anlage eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für das System. Immerhin ist der Betrieb von über 700 Computern der öffentlichen Verwaltung von den Anwendungsprogrammen der zentralen EDV-Server abhängig.

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