Flexibel und günstig

RFID mobil auslesen

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Die Zahl der RFID-Projekte mit mobilen Lesegeräten wächst beständig, wenn auch die Marktforscher bis lang diese Entwicklung ignorieren. Oft handelt es sich um unspektakuläre und einfache Anwendungen, die aber produktiv und zuverlässig funktionieren.

RFID für Wartung von Brandschutzklappen

„Viele IT-Kollegen sind erleichtert, wenn sie von uns hören, dass man auch ganz nüchterne RFID-Projekte aufsetzen kann“, sagt der CIO der Fraport AGFraport AG, Roland Krieg. Unter seiner Regie nutzt die Betriebsgesellschaft des Frankfurter Flughafens mobile RFID-Leser zur Wartung von rund 22000 Brandschutzklappen. Das war bisher teuer und umständlich: Ein Vorarbeiter ermittelte mit Hilfe des SAP-Systems, welche Klappen gewartet werden mussten. Die Vorgaben druckte er für den Monteur aus, der die Arbeiten auf Papier vermerkte. Diese Daten mussten abends wieder in SAPSAP eingetippt, das Papierdokument archiviert werden. Das Verfahren war aufwändig und fehlerträchtig. Krieg: „Bei 88000 Auftragsdatenblättern pro Jahr stellte sich irgendwann die Frage nach der sicheren Auffindbarkeit.“ Top-500-Firmenprofil für Fraport AG Alles zu SAP auf CIO.de

Eine mobile Wartungsprozedur ohne Medienbrüche war das Ziel der Projektgruppe, die Krieg zusammen mit den Facility-Managern der Fraport ins Leben rief. Als Lieferant für die Lesegeräte wurde Psion beauftragt. Die Geräte sind klein, leicht zu bedienen, bieten eine große Anzeigefläche – und sie sind robust. „Eine Anforderung war, dass das Gerät eine Fallhöhe von 1,50 Metern überlebt“, sagt Krieg.

Günstig für den CIO war, dass SAP gerade einen Testkunden für die eigene Mobile-Asset-Management-Lösung suchte. Seit Juli 2003 überprüfen die Techniker nun auf Grundlage der gemeinsam
weiterentwickelten Software die Komponenten der Klappen. Sie dokumentieren mit individuellem Zeitstempel, der auf dem RFID-Tag gespeichert wird, dass die Wartung gemacht wurde. Für Krieg ist das Projekt wegen der gestiegenen Qualität und Sicherheit der Daten ein Erfolg.

Dennoch gehört er weiter eher zu den Skeptikern, wenn vom RFID-Hype die Rede ist. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass RFID wirtschaftlich Sinn macht, wenn die Technologie in andere gut funktionierende Systeme, wie bei uns SAP, integriert ist und dazu dient, umständliche manuelle Abläufe zu optimieren. Doch selbst dann ist der Integrationsaufwand erheblich.“ Zudem sei die Technik schnell veraltet. Plötzlich arbeiten die Nutzer mit verschiedenen Softwareversionen auf unterschiedlichen Endgeräten. „Dann wird schon ein Releasewechsel von SAP zur Herausforderung.“ Fraport setzt einige Dutzend Lesegeräte und 22000 Transponder ein. Das sei noch beherrschbar, meint Krieg.

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