Retail IT


RFID als Verbindung zwischen physikalischer und virtueller Welt

RFID-Power für die gesamte Wertschöpfungskette

02.10.2006

Erfahrungen aus Pilotprojekten

Mehrere RFID-Pilotversuche bewiesen bereits unter Praxisbedingungen, dass diese Technologie dabei hilft, sämtliche Prozesse im HandelHandel effizienter, transparenter und kostengünstiger zu gestalten. Über alle in der Öffentlichkeit diskutierten Pilotprojekte hinweg betrachtet sanken beispielsweise die Kosten für Lagerhaltung im Schnitt um elf Prozent, verbesserte sich die Warenverfügbarkeit deutlich und gingen die Ausverkaufssituationen um rund 14 Prozent zurück. Der Warenverlust verringerte sich sogar um bis zu 18 Prozent. Diese Ergebnis-Zusammenfassung aus verschiedenen Piloten lässt sich natürlich nicht unmittelbar auf zukünftige RFID-Einsatzszenarien unter „regulären“ Investment-Bedingungen übertragen. Top-Firmen der Branche Handel

Wie auch in den diversen Piloten praktiziert, steht bei den Rollouts in den ersten flächigeren RFID-Markteintrittsphasen die Verbesserung der Logistikprozesse und der Warenverfügbarkeit im Vordergrund. Der große Waren- und Datenstrom etwa in den Handelsketten wird dank RFID schneller und sicherer fließen. Der von der Metro Group praktizierte Stufenplan zur RFID-Implementierung kann als beispielhaft gelten:

Phase eins:

· Ausgewählte Lieferanten versehen Paletten und Hängewarensendungen (Bekleidung) mit Smart Chips.
· Einzelne Lager und Märkte werden mit RFID-Lesegeräten am Warenein- und -ausgang ausgestattet.

Phase zwei:

· Sobald Smart Chips nach EPCglobal Standard (Electronic Product Code) in ausreichender Zahl vorhanden sind, werden sie auch auf Handelseinheiten (Kartons und Unterkartons) angebracht.

Die Metro Group geht davon aus, dass erst in rund zehn Jahren alle Produkte bis auf Artikelebene mit Smart Chips gekennzeichnet sein werden. Dieser Einschätzung kann man sich in Ausweitung auf den gesamten Handelsmarkt und aufgrund der Erkenntnisse aus der MBmedien Retail IT-Studie anschließen.

Bereits heute rechnet sich RFID generell vor allem dort, wo aufgrund hoher Nachweispflicht höchste Prozesssicherheit notwendig ist und ein geschlossener Logistikkreislauf (Closed Loop Systeme) für eine Wiederverwendbarkeit der noch teuren Smart Chips sorgt – wie insbesondere in der Kfz-Industrie. Bei offenen Systemen (Open Loop Systeme) wie zum Beispiel im Handel und der Konsumgüterindustrie hingegen lässt sich derzeit ein kaufmännisches Positiv-Ergebnis unter pragmatischer Kosten-Nutzen-Sicht lediglich in Einzelfällen erreichen. RFID wird im übrigen im Verbund mit anderen mobilen Technologien markanten Stellenwert für effizientes Supply Chain Management der Zukunft haben.

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