Verarbeitung und Sicherheit bremsen Funkchip-Technik

RFID wird Teil der Wertschöpfungskette

27.01.2006
Von Dorothea Friedrich

Eine akzeptable Lösung muss demzufolge über die digitale Verschlüsselung der gespeicherten Daten hinausgehen. Damit stehen die Sicherheitsbedenken zunächst dem Einsatz von RFID im Massenmarkt entgegen. Langfristig könnten die Umsetzung von Sicherheitsanforderungen und die Berücksichtigung von Verbraucherängsten jedoch dazu führen, dass die Akzeptanz steigt.

Nicht nur, dass Dritte, unberechtigt in die Privatsphäre von Anwendern eingreifen können, ist ein Problem. Auch der Sabotage ist unter Umständen Tür und Tor geöffnet. So kann beispielsweise der Einsatz von wiederbeschreibbaren Transpondern kriminelle Energien freisetzen: Das Verfallsdatum verderblicher Ware könnte nachträglich manipuliert werden. Oder ein Saboteur könnte Einzelhandelsprodukte virtuell "verderben" und "verstellen", respektive Preise und Abgabebeschränkungen verändern.

Verarbeitungszeiten

Besonders bei der Schnittstelle zu ERP-Systemen haben RFID-Projekte noch etliche Herausforderungen zu bewältigen. Probleme treten vor allem bei der für RFID-Systeme typischen Verarbeitung von großen Datensätzen auf. Werden die Informationen zu langsam verarbeitet, wird damit die angestrebte schnelle Reaktion zunichte gemacht. Und ein wichtiges Argument zugunsten der Funkchip-Technik entfällt.

Beste Aussichten

Zurzeit wird die Bedeutung der Hardware an den Gesamtkosten von RFID-Projekten zu hoch angesetzt. Software und Installationsservice verschlingen nach Berechnungen von Soreon Research fast zwei Drittel der Projektkosten. Beide Posten werden künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Bis 2010 soll der Markt für RFID-Software jährlich um rund 50 Prozent wachsen, der für Services um 50 Prozent und der Hardware-Markt um 20 Prozent.

Bei den Investitionen in RFID führt Deutschland vor Frankreich und Großbritannien im europäischen Vergleich. Ihr Anteil geht allerdings zugunsten kleinerer Länder zurück. Für DB Research ist das ein Signal, dass RFID im Massenmarkt angekommen ist.

Das Forschungsinstitut DB Research, ein Unternehmen der Deutsche Bank, hat "RFID-Funkchips – Zukunftstechnologie in aller Munde" in seiner Serie "Economics" veröffentlicht.

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