Blackberry


Handliches Smartphone

RIM Blackberry Bold 9700 im Test

Yvonne Göpfert ist als freie Journalistin in München tätig.

Die Kamera im Blackberry Bold 9700

Bei der Kamera hat Research in Motion nachgebessert: Statt der 2-Megapixel-Kamera, die im Blackberry Bold 9000 sitzt, kommt der Blackberry Bold 9700 nun mit 3,2-Megapixelkamera inklusive Autofokus und LED-Blitz. Zudem verhindert ein Bildstabilisator recht erfolgreich verwackelte Bilder. In den Kamera-Einstellungen lassen sich neben dem automatischen Weißabgleich noch fünf andere vorgegebene Lichtsituationen aktivieren. Zudem kann der Nutzer seine Fotos mit Geotaggs versehen. Im Blackberry Bold 9700 steckt nämlich ein GPS-Empfänger inklusive A-GPS-Funktion zur schnelleren Ortung. Die stromhungrige Geotagging-Funktion ist standardmäßig jedoch ausgeschaltet.

Motivprogramme bringt der Blackberry Bold 9700 nicht mit. Der Autofokus der Kamera braucht bei schlechten Lichtverhältnissen lange zwei bis drei Sekunden, bis er scharfstellt und auslöst. Bis die Kamera erneut bereit steht, vergehen wieder zwei Sekunden. Für Schnappschüsse ist der Blackberry Bold 9700 daher kaum geeignet. Die Bildqualität überzeugt nur zum Teil: Starkes Bildrauschen und geringe Details mindern die Qualität der sonst recht farbintensiven Fotos.

Punktabzug auch für den Musik-Player. Er lässt sich zwar komfortabel bedienen und zeigt sogar Platten-Cover an. Doch bei der Musikwiedergabe hapert es: Wer seine Songs über Ohrstöpsel genießen will, tut gut daran, sie gegen handelsübliche Ohrstöpsel auszutauschen - dank 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss im Gerät kein Problem. Die von Research in Motion mitgelieferten Öhrhörer neigen nämlich zu einem leisen, dennoch unangenehmen Summen. Erst bei höherer Lautstärke wird der mückenähnliche Summton übertönt.

Blackberry Bold 9700: Standard-Speicher und schneller Prozessor

Deutliche Veränderungen gibt es beim Speicher: Während der Bold 9000 mit 128 MByte Flash-Memory ausgerüstet ist, hat der kleine Bold 9700 nun 256 MByte Flash zu bieten. Der Speicher für Musik-, Foto- und Videodaten lässt sich bei beiden Geräten durch Micro-SD-Speicherkarten um bis zu 32 GByte erweitern. Der Kartensteckplatz versteckt sich allerdings unter dem Akkudeckel, den man bei einem Kartentausch erst öffnen muss.

Der Prozessor des Blackberry Bold 9700 ist mit 624 MHz getaktet. Daher reagiert der Blackberry zügig und öffnet Applikationen in Sekundenbruchteilen. Einzige Ausnahme: die Kamera. Dennoch - insgesamt stellt das Smartphone sämtliche Windows-Mobile-Geräte in den Schatten. Die Sprachqualität geht in Ordnung, die Lautstärke klingt einen Tick zu leise.

Blackberry Bold 9700 und die Blackberry App World

Seit Anfang Juli 2009 hat Research in Motion mit der Blackberry App World einen Software-Shop nach dem Vorbild des App Store auf dem iPhone eröffnet. Der Nutzer findet bei Blackberry etwa 2000 Programme zum Download. Die Software ist teilweise gratis, in manchen Fällen kostet sie bis zu 100 Euro und mehr. Bezahlt wird per Paypal. Während Apples App Store auf dem Handy schon vorinstalliert ist, muss sich der Blackberry-Anwender die App World erst noch unter blackberry.com/appworld herunterladen. Das ist wenig benutzerfreundlich. Sobald diese Hürde überwunden ist, lässt sich in der App World genauso schön shoppen wie im App Store. Der Nutzer kann gezielt nach Spielen oder Businessanwendungen suchen, Screenshots der Software betrachten und Rezensionen lesen. Sagt ihm das Programm zu, kann er es mit einem Klick herutnerladen.

Fazit

Der neue Blackberry Bold 9700 unterscheidet sich vom alten Blackberry Bold 9000 vor allem durch seine geringere Größe und die etwas höhere Displayauflösung. Damit ist er für alle, denen der Blackberry Bold 9000 einen Tick zu groß war, die erste Wahl bei der Suche nach einem Business-Smartphone. Bedienen lässt sich der Bold 9700 komfortabel über ein Touchpad, die QWERTZ-Tastatur bietet kleine, gut fühlbare Tasten. Der neue Blackberry arbeitet schnell, seine Stärken sind MailMail und Instant Messaging. Zum Surfen im Internet braucht der Nutzer trotz HSDPA und WLAN bei vielen Webseiten Geduld. Alles zu Mail auf CIO.de

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