Fehlende Standards bremsen

Risiko Sprach-Daten-Netzwerk

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Fehlendes Problembewusstsein

Obwohl das Thema Sicherheit bei den Entscheidern in Unternehmen jeder Größenordnung schon seit geraumer Zeit auf der Tagesordnung steht und einen gewichtigen Stellenwert einnimmt, sind sich die meisten anscheinend nicht darüber im Klaren, welchen Bedrohungen ihr Netzwerk tatsächlich ausgesetzt ist. Über 50 Prozent der Befragten konnten keine Auskunft über heute vorhandene Risiken treffen und einschätzen, welche Security-Strategien für ihr Unternehmen die richtigen sind.

Vermutlich resultierend aus fortwährenden Medienberichten glauben durchschnittlich 64 Prozent (Deutschland 40 Prozent) der befragten IT-Verantwortlichen, dass Hackerangriffe und der Zugriff auf vertrauliche Sprachinformationen die größte Gefahr darstellen. Nichtsdestotrotz halten fast 60 Prozent ihre für die Telefonie genutzte Infrastruktur für ebenso gut abgesichert wie ihr Datennetzwerk.

"Die in jüngster Vergangenheit häufig erfolgten Attacken auf unternehmensweite NetzwerkeNetzwerke resultierten darin, dass IT-Verantwortliche Sicherheit mit Antivirus-Schutzmaßnahmen gleichsetzen. Die schnelle Absicherung der Infrastrukturen als Reaktion auf die zu beobachtenden Geschehnisse oder auf Grund von Sicherheitseinbrüchen wurde in der Regel aus dem Budgettopf finanziert, der eigentlich für die Entwicklung langfristigerer Security-Strategien vorgesehen war", rügte Graham Titterington, Senior Analyst und Security-Experte bei Ovum. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Vor allem britische und italienische IT-Verantwortliche, so ein Ergebnis der Befragung, sind sich der Sicherheitsrisiken bewusst und leiten so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen ein. In Großbritannien ist vor allem der Schutz von drahtlosen Netzen ein Thema. 67 Prozent der befragten Unternehmen unterzogen ihr Sprach-Daten-Netzwerk bereits einer umfassenden Risikoanalyse. Italien hingegen liegt bei der Definition von Standards entsprechenden Security-Policies weit vorne: In 80 Prozent der Fälle bestehen klare Vorgaben in punkto Sicherheit des Sprach-Daten-Netzwerks.

Trotz allem sind nach wie vor ein Drittel der Firmen mit den bestehenden Schutzmaßnahmen nicht zufrieden. Ein Manko, mit dem Unternehmen bei der Entscheidung für Sicherheitslösungen nach wie vor kämpfen, ist das Fehlen allgemeingültiger und branchenweit akzeptierter Standards. Hier sind die Hersteller gefordert zusammenzuarbeiten, einen Ausblick auf ihre zukünftigen Entwicklungen zu gewähren und eindeutige sowie einheitliche strategische Verfahrensweisen festzulegen.

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