Voice over IP im Unternehmen

Rückkehr der IP-Telefonie

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Neuanschlüsse lassen sich selbst einstöpseln

Auch Jörn Wöbke von der Hamburger Anwaltskanzlei Rittstieg sieht in der hohen Flexibilität ein Hauptargument für VoIP: "Wir sind in den letzten zwei Jahren relativ schnell gewachsen. Bekommen wir neue Kollegen, so ist es für uns sehr wertvoll, dass wir einfach die Telefone ins Netz einstöpseln können und uns nicht um die Kabelverlegung kümmern müssen oder um die Frage, ob man weitere ISDN-Leitungen braucht."

Das einfache Handling wird vor allem auch durch spezielle IP-Telefone unterstützt, die meist auf dem SIP-Protokoll basieren. Äußerlich sehen SIP-Geräte wie handelsübliche Telefone aus mit den grundlegenden Funktionen wie Wahl-Display, Freisprechen oder Rufnummernanzeige. Der einzige sichtbare Unterschied zu einem gewöhnlichen Telefon sind die Anschlüsse: Statt des üblichen Telefonanschlusses verfügen IP-Geräte über eine Ethernet-Schnittstelle, die per Netzwerkkabel mit dem Firmennetz verbunden wird. Unter der Haube enthalten IP-Telefone das SIP-Protokoll, das die Sprachdaten in IP-Pakete umwandelt.

Im "Small-and-Home-Office (SoHo)-Bereich sind Einsteigertelefone wie das "BT 101 des US-amerikanischen IP-Telefonproduzenten Grandstream verbreitet. Das Gerät besitzt jedoch außer Rufnummernanzeige, Wahlwiederholung, Stummschaltung und einer Freisprecheinrichtung keine Komfortfunktionen. Größere Firmen setzen meist auf professionelle IP-Telefone von den TK-Konzernen Cisco oder Tenovis. Beide Hersteller bieten Telefone mit Funktionen wie beispielsweise Telefonkonferenz, Rückfrage oder einer Rufumleitung bei besetzter Leitung.

VoIP-Pakete lassen sich auch drahtlos via WLANWLAN übertragen. Solche Drahtlos-SIP-Telefone gibt es ebenfalls von Cisco oder vom Würselener Spezialisten für Internetlösungen Zyxel. Damit lässt sich im Empfangsbereich von Wireless Access Points telefonieren. Alles zu WLAN auf CIO.de

Trotz des noch jungen Marktes deckt das aktuelle Angebot an IP-Telefonen normale Unternehmensbedürfnisse gut ab. "Wir haben drei IP-Telefonmodelle im Einsatz", sagt Wincor-Nixdorf-CIO Blank, "IP-Komforttelefone für Vorgesetzte und Chefsekretärinnen, Standardgeräte für normale Mitarbeiter und Schnurlos-Telefone für Labormitarbeiter, die abwechselnd im Büro und Labor arbeiten." Wer partout sein gewohntes Analogtelefon nicht aufgeben will, kann dieses auch über spezielle VoIP-Adapter an das IP-Netz anschließen.

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