Die ehrgeizigen Ziele des Software-Konzerns

SAP erfindet sich neu

24.07.2006
Von Eva Müller

Kalkulationskünstler Kagermann

Kagermann aber will Wachstum - und zwar viel, sehr viel. SAP soll aufsteigen "in die alleroberste Liga der globalen Unternehmen" (Kagermann), in einer Klasse spielen mit IBMIBM und MicrosoftMicrosoft . Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Angriffslustig funkeln seine blauen Augen, wenn der Mathematikfan die Marktchancen von SAP zusammenrechnet: Bis 2010 will er den Umsatz des Konzerns von 8,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr annähernd verdoppeln. Das zweistellige Plus pro Jahr soll nicht wie bei seinem Erzkonkurrenten, Oracle-Chef Larry Ellison (62), durch Zukäufe, sondern durch organisches Wachstum entstehen - von Übernahmen winziger Technologiefirmen einmal abgesehen.

Nun beziffert Kagermann selbst den Gesamtmarkt, dem er derzeit seine Produkte andient, auf rund 30 Milliarden Dollar. Hier soll SAP zwar auch überproportional zulegen - etwa in den Regionen Asien mit China oder Südamerika oder in den Branchen HandelHandel und Finanzdienste. Für den großen Sprung nach vorn aber ist der Stammmarkt zu klein. Und so kalkuliert der Physikprofessor flink einen Ausweg aus der Wachstumsfalle: "Wir wollen den von uns adressierbaren Markt bis 2010 auf 70 Milliarden Dollar ausdehnen". Top-Firmen der Branche Handel

In drei Bereichen will er SAP zusätzliche Absatzchancen eröffnen: Der Mittelstand soll sich für seine traditionelle Software zur Verwaltung von FinanzenFinanzen, Personal oder Logistik begeistern. Bei bestehenden Kunden sollen zusätzliche Nutzer gewonnen werden. Und mit Produktinnovationen will Kagermann Klienten erreichen, für die das SAP-Portfolio bislang gar nicht in Frage kam. Top-Firmen der Branche Finanzen

Aufgehen kann das Kalkül aber nur, wenn Kagermann das Geschäftsmodell von SAP radikal verändert. Deshalb modeln die Walldorfer gerade die Technik ihrer Software grundlegend um, richten die Organisation global aus und stellen den Vertrieb auf Massenprodukte um.

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