Mobiler Anschluss im St. Gotthard

SAP im Tunnel

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Für die rund 1700 Mitarbeiter bedeutete der Umstieg auf mySAP ERP 2005 intensive Schulungen und Trainings. „Unsere Schwierigkeiten waren dabei weniger technischer Natur, Sie müssen die Nutzer auf der Reise unbedingt mitnehmen. In einem integrierten, durchgängigen System haben ja alle die gleichen Spielregeln einzuhalten. Dabei ist das Geschäft für einen Real-Estate-Dienstleister etwas ganz anderes als für einen Baufachmann“, sagt Gschwend.

Hilfe vom Ramp-up-Manager

Am 30. April 2006 hatte Implenia innerhalb von zwei Monaten auf das neueste SAP-Release gewechselt. „Damit können wir jetzt bis 2010 leben.“ Ein Ramp-up-Manager von SAP aus Walldorf half beim frühen Umstieg, der für die Allgemeinheit erst im Juli frei gegeben wurde. Auch bei allen neuen Großprojekten, wie sie im Tunnelbau üblich sind, wird jetzt alles vollständig über SAP abgewickelt.

Beeindruckendes Referenzobjekt dafür ist die derzeit größte Tunnelbaubaustelle der Welt am St. Gotthard. Die neue Bahnstrecke der Alptransit Gotthard AG, einer 100-prozentigen Tochter der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), wird künftig dank der drei Basistunnel an Gotthard, Zimmerberg und Ceneri als „Flachbahn“ die schnellste Querung der Alpen darstellen. Die Fahrzeit der Züge zwischen Zürich und Mailand soll sich nach Inbetriebnahme der neuen Eisenbahn-Alpentransversale im Jahr 2016 von heute gut vier Stunden auf dann nur noch zwei Stunden und 40 Minuten verkürzen.

Webcams im Tunnel

„Alle Mitarbeiter der Tunnelbaustelle, egal von welcher Firma, arbeiten mit unserem IT-System“, berichtet Gschwend. Die verantwortlichen Mitarbeiter und Manager im Backoffice in Zürich können dadurch stets alle wichtigen Daten im Blick behalten.

Während per Internet steuerbare Webcams direkt aus dem Tunnel den aktuellen Baufortschritt zeigen, sehen die Projektverantwortlichen im neuen SAP-System genau, wo die Baustelle im Moment steht und welche Daten im grünen oder im roten Bereich liegen. Dabei können sie aktuelle Ist/Soll-Berechnungen aufrufen, auf Wunsch beispielsweise unterteilt in Löhne, Material und Arbeitszeiten.


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