Standard- und Enterprise-Support

SAP lenkt überraschend ein

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

... aber es wird auch Kritik laut

Beifall kommt auch vom Analystenhaus PAC. Die Wahlmöglichkeit sei "eine wesentliche Neuerung und eine äußerst positive Nachricht", kommentieren die Marktbeobachter. Einige Wermutstropfen gebe es dennoch. Die Regel, dass für SAP-Kunden aus Deutschland und Österreich der Umstieg vom Standard- auf den Enterprise-Support bei einem Wartungssatz von 18,36 Prozent nur noch bis 15. März 2010 möglich ist, sei "unglücklich". Eine Umstellung nach dieser Frist geht mit einer Erhöhung der Wartungsgebühr für Enterprise Support auf 22 Prozent einher, die gemäß des Preisanhebungsmodells der SAP eigentlich erst im Jahre 2016 fällig werden würde. Hier sollte SAP aus Sicht von PAC den Anwendern zumindest eine Frist bis Ende des ersten Quartals, besser bis Ende des ersten Halbjahres einräumen.

Nicht zuletzt die CIOs in der Schweiz beglückwünschen sich und der SAP zu den nun gemachten Veränderungen. Sie sehen allerdings erst eine erste Hürde auf dem Weg zu einem kundenfreundlicheren Wartungsmodell genommen. In einer spontanen Stellungnahme der zur IG Wartung zusammengeschlossenen IT-Manager heißt es: "Beharrlichkeit, Teamgeist und ein starker Einsatz der IG SAP Wartung Schweiz für eine akzeptable Wartungslösung tragen zu einem weiteren Einlenken der SAP bei. Was wir wiederholt gefordert haben, ist nun zu einem Teil eingetroffen - SAP ändert das Wartungsmodell per 1. Januar 2010." Allerdings blieben von den ursprünglichen Forderungen noch einige wesentliche unbeantwortet. Zudem bestünden offene vertragliche Fragen, die man nun in den nächsten Tagen gemeinsam mit SAP Schweiz besprechen wollen.

Die Schweizer hatten wiederholt von SAP gefordert, auch auf die für die Kunden teilweise unerfüllbaren beziehungsweise massive Mehrkosten verursachende Beistellpflichten (etwa die Englischsprachigkeit der Ansprechpartner beim Kunden, Englische Dokumentation der Systeme und der eingestellten Prozesse) zu verzichten. Detaillierte Services (SLA’s) vor Inkrafttreten der Verträge und darauf aufbauende KPIs zu definieren. Ein Bonus-Malus-System einzuführen, welches Kunden und SAP gleichwertig behandelt sowie fair verhandelte Verträge abzuschließen.

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