In-Memory-Technik

SAP muss bei HANA noch nachbessern

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Für gut jeden Fünften (22 Prozent) ist Oracles Produkt das tonangebende Datenbanksystem. Auf den weiteren Plätzen folgen MySQL, DB2 von IBM, MariaDB, Ingres und PostgreSQL, die allerdings deutlich seltener als Hauptdatenbank eingesetzt werden. HANA spielt bis dato eine untergeordnete Rolle. 3,8 Prozent der 2864 Befragten nutzen die neue SAP-Datenbank, nur eine Handvoll als primäres System.

Die klassischen relationalen Datenbank­systeme, die sich zwar in der Vergangenheit durchaus bewährt haben, aber die zukünftigen Anforderungen kaum mehr erfüllen dürften, sind noch klar vorherrschend, lautet das Fazit der Crisp-Research-Experten. Gleichzeitig warnen sie aber auch: "Nur wenige Unternehmen sind hinsichtlich ihrer Datenbanken nach heutigem Stand für das digitale Zeitalter gerüstet."

Das könnte sich jedoch schon bald ändern. Glaubt man der Umfrage, wächst das Interesse an In-Memory-Datenbanken. 42,5 Prozent der Befragten haben demnach bereits mindestens eine In-Memory-Datenbanktechnik evaluiert. Allerdings sagt nach wie vor die Mehrheit, dass In-Memory-Datenverarbeitung derzeit nicht relevant sei (57,5 Prozent). Für die Analysten sind diese Zahlen dennoch ein Beleg dafür, dass sich ein Technologiewechsel auf Datenbankebene anbahnt.

SAP HANA nicht automatisch gesetzt

Auch wenn SAP gerade aus seiner ERP-Historie ein gutes Standing in den deutschen Anwenderunternehmen hat – insgesamt setzt mehr als jedes zweite Unternehmen (56 Prozent) eine Software aus dem Hause SAP als primäres ERP-System ein –, scheint damit nicht zwangsläufig auch die In-Memory- Technik aus Walldorf bei den Kunden gesetzt.

Von den 1217 IT-Entscheidern, die bereits Berührungspunkte mit In-Memory-Techniken hatten, erklärten 200 im Rahmen der Crisp- Research-Befragung, sie würden im Rahmen der konkreten Anbieterauswahl SAP HANA evaluieren – das sind gut 16 Prozent. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch, dass sich die überwiegende Mehrheit der In-Memory- Interessenten (über 83 Prozent) erst einmal bei anderen Anbietern wie Microsoft, IBM, Oracle, Teradata oder Pivotal umsieht.

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